Podcast und Interview mit Severin Lucks

In dieser Episode sprechen wir über die Veränderungen, die GEO und LLMO im Bereich SEO mit sich bringen. Gemeinsam mit dem SEO-Experten Severin Lucks erörtern wir, wie sich die klassische Suchmaschinenoptimierung durch KI-gestützte Suchergebnisse verändert hat. Sie erfahren, was die Begriffe Generative Engine Optimization (GEO) und Large Language Model Optimization (LLMO) für die praktische SEO-Arbeit konkret bedeuten.
Severin erklärt dabei, welchen Einfluss heute die Content-Qualität, strukturierte Daten und Off-Page-Optimierung auf die Sichtbarkeit haben – und warum die Reputation von Unternehmen und Autorinnen bzw. Autoren immer wichtiger wird. Außerdem erfahren Sie, weshalb Autorenboxen, Quellenangaben und GAP-Analysen echte Gamechanger sind.
Denn nicht nur die Autorität in bestimmten Themenbereichen spielt bei GEO und LLMO eine zentrale Rolle, sondern vor allem die User Experience: Hören Sie rein!
Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen
- Was bedeuten die Begriffe SGE, GEO und LLMO?
- Wie viel SEO braucht es also noch, wenn KI die Antwort gibt?
- Welche Formate und Inhalte performen besonders gut für die KI-Systeme?
- Welche Bedeutung hat die Off-Page-Optimierung heute noch?
- Wie können die Unternehmen ihre KI-Erfolge messen?
- Was bedeuten diese Veränderungen konkret für die SEO-Arbeit?
- Welche Maßnahmen sollten Unternehmen jetzt neu umsetzen?
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Experteninterview mit Severin Lucks: Suchmaschinenoptimierung – Sind GEO und LLMO das neue SEO?
Ist SEO tot oder nur im Umbruch? Im Interview erklärt Severin Lucks, wie sich Suchmaschinenoptimierung durch KI verändert, warum klassische SEO-Skills wichtiger denn je sind – und was Unternehmen konkret tun können, um in der Ära der AI Overviews und in Antwortmaschinen wie ChatGPT und Perplexity sichtbar zu bleiben. Severin ist SEO-Experte mit über 15 Jahren Erfahrung, Trainer an der eMBIS Akademie, Speaker auf zahlreichen Fachkonferenzen und Gründer der Performance-Marketing-Agentur D-LUX. Ein Gespräch mit praxisnahen Beispielen und konkreten Empfehlungen.
eMBIS: Aktuell geistern viele neue Begriffe durchs Netz: SGE, GEO, LLMO. Was steckt dahinter – und muss ich jetzt mein gesamtes SEO überdenken?
Severin: Nein. Im Prinzip hat sich SEO weiterentwickelt. GEO – also Generative Engine Optimization – und LLMO, die Optimierung für Large Language Models, setzen auf den gleichen SEO-Grundlagen auf, die wir seit Jahren predigen: gute Inhalte, technisches SEO, klare Struktur. Was sich ändert, ist der Anspruch. Die KI sucht nicht einfach nur nach Keywords – sie braucht echte Qualität und Kontext. Zu den Begriffen: GEO bedeutet, Inhalte so aufzubereiten, dass sie auch in den KI-Antworten – AI Overviews – von Google erscheinen. LLMO beschreibt die Optimierung von Inhalten mit dem Ziel, in Tools wie ChatGPT oder Perplexity als zitierte Quelle aufgeführt zu werden.
eMBIS: Also weiterhin klassisches SEO – nur mit noch mehr Relevanz?
Severin: Ganz genau. Wer bisher gute Arbeit gemacht hat, bleibt sichtbar. Studien zeigen, dass die meisten Quellen in Googles AI Overviews aus den Top Ten der klassischen Suchergebnisse stammen. Die Herausforderung ist: Es gibt mehr Zero-Click-Suchen. Bedeutet: Die KI liefert eine Antwort, aber niemand klickt auf deine Seite. Du musst daher durch echten Mehrwert überzeugen – mit Inhalten, die tiefer gehen als das, was die KI ohnehin schon liefert. Stichwort: Nutzerfahrung!
eMBIS: Was genau ist inhaltlich mit einer verbesserten Nutzererfahrung gemeint?
Severin: Helpful Content ist der entscheidende Hebel. Und zwar Inhalte, die Nutzerfragen wirklich beantworten – nicht nur oberflächlich. Hinzu kommen die E-E-A-T-Qualitätskriterien von Google: Experience, Expertise, Authoritativeness und Trust. Google, aber auch KI, bewertet nicht nur das, was du schreibst, sondern auch, wie deine Seite genutzt wird. Bleiben die User? Klicken sie weiter? Oder springen sie ab? Diese Signale machen auch bei den KI-Ergebnissen den Unterschied.
eMBIS: Welche Formate eignen sich besonders gut für die Sichtbarkeit in KI-Systemen?
Severin: Es gibt keine perfekten Formate – aber es gibt eine perfekte Aufbereitung. Alles, was indexierbar ist, kann von KI erfasst werden. Das bedeutet: Inhalte sollten technisch sauber aufgesetzt sein, etwa durch klare HTML-Strukturen und mobile Optimierung. Darüber hinaus sind strukturierte Daten essenziell – sie ermöglichen es Maschinen, Inhalte wie FAQs, Unternehmensdaten oder Bewertungen präzise zu interpretieren. Auch Metadaten wie Veröffentlichungsdatum und Autorenzuordnung spielen eine Rolle. Je transparenter und konsistenter diese Informationen bereitgestellt werden, desto höher ist die Chance, als vertrauenswürdige Quelle in KI-Antworten aufzutauchen. Vertrauensbildende Elemente wie Autorenboxen und Quellenangaben stärken nicht nur das Ranking bei Google, sondern auch die Relevanz in KI-Systemen.
Wer seine Inhalte zudem um interaktive Komponenten wie Rechner, Filter oder individuelle Beratungselemente ergänzt, erhöht zudem die Verweildauer – ein wichtiges Signal für User Experience.
Und wer nicht möchte, dass KI auf bestimmte Inhalte zugreift, muss sie konsequent schützen – etwa durch eine Paywall oder ein Login. Alles, was öffentlich zugänglich ist, kann potenziell von KI-Modellen verarbeitet werden. Das gilt auch für PDFs, die frei auf der Website verfügbar sind.
eMBIS: Wie wichtig ist Offpage-Optimierung, um in die KI-Ergebnisse zu kommen?
Severin: Offpage bleibt wichtig, aber der Fokus liegt auf Qualität, nicht mehr auf Masse. Relevante Backlinks – auch aus bezahlten Quellen wie Advertorials – zählen weiterhin, wenn sie thematisch passen und echten Mehrwert bieten. Noch spannender sind Erwähnungen ohne Link: Wird ein Unternehmen etwa in Foren, Diskussionsplattformen oder über lokales Sponsoring genannt, stärkt das ebenfalls die Sichtbarkeit. Suchmaschinen erkennen solche indirekten Signale und bewerten sie als Hinweis auf eine natürliche Reputation.
Dazu zählen auch sogenannte Brand Mentions, also markenbezogene Nennungen, etwa auf Reddit, in Produktbewertungen oder in der Presse – auch ohne Backlink. Diese Form der Sichtbarkeit kann sogar authentischer wirken als klassische Linkstrategien. Der Vorteil: Sie ist oft organisch gewachsen und schwer zu manipulieren, was sie für KI-Systeme besonders wertvoll macht. Wichtig ist dabei, dass Unternehmen strategisch auf Reputationsaufbau setzen – etwa durch gezielte PR, Sponsorings oder aktive Community-Arbeit. Eine starke, natürliche Präsenz im Netz fördert nicht nur das Vertrauen von Nutzerinnen und Nutzern, sondern erhöht auch die Chance, von KI-Systemen als relevante Quelle erkannt zu werden.
eMBIS: Lässt sich die Sichtbarkeit in KI-Ergebnissen eigentlich messen?
Severin: Im Moment nur eingeschränkt – jedenfalls was Googles SGE betrifft. Du siehst nicht direkt, ob deine Inhalte in AI Overviews angezeigt werden. Aber: In Tools wie Matomo oder Google Analytics tauchen mittlerweile vermehrt ChatGPT oder Perplexity als Verweisquellen auf. Darüber kannst du Rückschlüsse auf deine LLMO-Wirkung ziehen. Auch Sistrix bietet mittlerweile erste Ansätze zur Messung an.
eMBIS: Was bedeutet das für deine tägliche Arbeit als SEO-Berater?
Severin: Mein Beratungsalltag verändert sich massiv. Ich setze KI gezielt ein, um Analysen und Content-Planung zu beschleunigen. Redaktionsprozesse lassen sich bis zu 80 % automatisieren – vorausgesetzt, die Briefings sind gut und die Prompts klug. Prompt Engineering wird dabei zur Kernkompetenz. Wichtig bleibt: Qualität sichern. Auch Google zitiert KI-generierte Inhalte – aber eben nur, wenn sie hochwertig im Sinne einer verbesserten Nutzererfahrung sind.
eMBIS: Welche SEO-Maßnahmen sollten Unternehmen jetzt konkret weiterverfolgen?
Severin: Weiterhin wichtig ist es, hochwertige, hilfreiche Inhalte zu erstellen und die EEAT-Kriterien zu erfüllen. Neu hinzukommt zum einen, die User Experience zu verbessern, durch Videos, interaktive Tools oder smarte Verlinkungen. Zum anderen: Content nicht isoliert denken, sondern als Teil einer kanalübergreifenden Online-Marketing-Strategie sehen. Nur wer sich hier breit aufstellt, bleibt auch in der KI-Zukunft sichtbar.
Fakten zu GEO und LLMO
Im KI-getriebenen Informationszeitalter verändern sich traditionelle Suchprozesse radikal. GEO (Generative Engine Optimization) und LLMO (Large Language Model Optimization) sorgen dafür, dass Inhalte nicht nur auf Rankings setzen, sondern direkt in Antworten von KI-Systemen erscheinen. Content‑Autorität, strukturierte Daten und Brand‑Reputation sind deshalb heute Schlüsselfaktoren für Sichtbarkeit und Nutzervertrauen.
Sichtbarkeit statt Ranking
GEO & LLMO zielen darauf ab, dass KI deine Inhalte in Antworten zitiert – nicht nur als Link, sondern integraler Teil der Antwort.
Autorität zählt
Marken- und Autorenreputation beeinflussen, ob KI deine Inhalte auswählt – Quellenangaben, Autorenboxen und PR sind essenziell.
Technische Qualität wichtig
Ladezeiten, strukturierte Daten (Schema.org) und klare Inhaltsstruktur sind entscheidend, damit KI Crawler Inhalte schnell und korrekt interpretieren können.
Traffic verändert sich
Ein großer Teil der Suchanfragen endet mittlerweile direkt mit einer Antwort – ohne dass Nutzerinnen und Nutzer auf eine Website klicken. Dieses sogenannte Zero-Click-Szenario zeigt: GEO wird strategisch immer wichtiger, um dennoch sichtbar zu bleiben.
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