Podcast und Interview mit Diana Huth
In der heutigen Folge beleuchten wir Chancen und Risiken von Marketing-Videos, die nicht von Profis erstellt werden. Mit der Video-Produzentin und eMBIS Trainerin Diana Huth sprechen wir darüber, wie sich die Wahrnehmung von Videos im Marketingumfeld verändert hat und wie Unternehmen der Spagat zwischen Authentizität und Professionalität im Video-Marketing gelingt.
Dabei erfahren Sie, worauf Sie beim Setting achten müssen, wie Sie Licht und Ton richtig einsetzen, ob Sie für jedes Video ein Skript erstellen sollten – und was Ihr Video auf jeden Fall haben muss, um zum Daumenstopper zu werden. Welche Vorteile „unprofessionelle“ Marketing-Videos für Unternehmen haben? Gibt es klare Grenzen? Und kann man eigentlich planen, dass ein Video viral geht? Hören Sie selbst!
Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen
- Warum ist der Anspruch an Qualität bei Videos im Onlinemarketing nicht mehr so hoch wie früher?
- Welche Rolle spielt, dabei Social Media?
- Wie kann ein Unternehmen bei der Video-Produktion die Balance zwischen Authentizität und Professionalität finden?
- Für welche Zielgruppe kann ich gut Videos erstellen ohne Skript, Regie und Regisseur?
- Welche Risiken für Unternehmen, die auf Videos setzen, die nicht von Profis erstellt wurden?
- Worauf muss man bei der Video-Erstellung mit „einfachen Mitteln“, wie z.B. dem Smartphone achten?
- Wie groß ist der Aufwand im Hintergrund?
- Gibt es ein Beispiel für ein “unprofessionelles” Marketing-Video, das zum viralen Hit wurde?
- Wann muss ich unbedingt auf Profiqualität setzen?
- Authentizität oder Professionalität – was ist aus wichtiger für den Erfolg eines Marketing-Videos?
- In welche Fallen sollten Unternehmen auf gar keinen Fall tappen, wenn sie selbst Videos mit minimaler Ausstattung produzieren wollen?
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Experteninterview mit Diana Huth: Authentizität oder Hochglanz?
Social Media hat die Spielregeln im Videomarketing verändert: Statt teurer Hochglanzproduktionen setzen viele Unternehmen auf authentische, spontane Clips – oft direkt mit dem Smartphone aufgenommen. Doch wie nahbar darf ein Unternehmensvideo sein, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren? Welche Fehler sollten unbedingt vermieden werden? Und wann ist Professionalität unerlässlich? Über diese Fragen haben wir mit Diana Huth gesprochen. Sie ist Medienproduzentin, Marketingstrategin und Trainerin der eMBIS-Akademie für Videomarketing. Im Interview erklärt sie, warum Authentizität kein Freifahrtschein für Beliebigkeit ist – und welche Erfolgsfaktoren für moderne Unternehmensvideos entscheidend sind.
eMBIS: Diana, wir sehen in sozialen Medien immer mehr „unprofessionelle“ Videos von Unternehmen. Wie erklärst du dir diesen Trend?
Diana: Das liegt vor allem daran, dass Social Media die Sehgewohnheiten verändert hat. Früher waren Videos aufwendig produziert, mit professionellem Licht, perfektem Schnitt und ausdrucksstarken Bildern. Heute können alle mit ihrem Smartphone Content erstellen – und genau das macht Videos nahbarer. Menschen vertrauen Menschen, nicht gesichtslosen Marken. Ein Video muss nicht perfekt sein, sondern authentisch wirken, um zu überzeugen.
eMBIS: Heißt das, dass Unternehmen völlig auf professionelle Produktion verzichten können?
Diana: Nein, das wäre ein großer Fehler. Es gibt ganz klare Grenzen. Wenn ein Unternehmen beispielsweise ein Corporate-Video für Investoren oder einen Imagefilm für die Website erstellt, sollte die Produktion professionell sein. Auch bei Produkten, die ein hohes Preissegment ansprechen, erwarten Kunden Hochwertigkeit – das muss sich in der Videoqualität widerspiegeln. Entscheidend ist also, wo und für wen ein Video ausgespielt wird.
eMBIS: Welche Art von Videos eignet sich besonders für die spontane Produktion mit dem Smartphone?
Diana: Alles, was Nähe und Persönlichkeit vermittelt! Behind-the-Scenes-Videos, Mitarbeitervorstellungen, Statements zu aktuellen Themen, How-to-Videos oder kurze Event-Eindrücke sind ideal. Diese Formate funktionieren gut auf Instagram, TikTok oder LinkedIn – je nach Zielgruppe und Plattform. Wichtig ist aber, dass auch spontane Videos eine klare Botschaft haben.
eMBIS: Welche typischen Fehler sollten Unternehmen unbedingt vermeiden?
Diana: Der größte Fehler ist, einfach drauflos zu filmen, ohne sich Gedanken über die Zielgruppe zu machen. Was interessiert die Zuschauenden? Welche Plattform soll bespielt werden? Ein weiteres Problem ist die Technik: Schlechtes Licht, schlechter Ton oder verwackelte Bilder wirken schnell unprofessionell. Ein einfaches Stativ, ein Ansteckmikrofon und eine gute Lichtquelle können da schon einen großen Unterschied machen.
eMBIS: Und was hältst du von gescripteten Videos?
Diana: Ich bin ein großer Fan von Bullet Points statt ausformulierten Skripten. Wer ein komplettes Skript auswendig lernt, wirkt oft steif und wenig authentisch. Ein paar Stichpunkte helfen aber, die Struktur zu halten und die Kernbotschaft klar zu vermitteln. Man sollte sich immer fragen: Was ist die eine Botschaft, die Zuschauende aus diesem Video mitnehmen sollen?
eMBIS: Gibt es aus deiner Sicht klare Grenzen für den Einsatz „unprofessioneller“ Videos?
Diana: Es gibt keine strikten Regeln, aber eine Faustformel: Je höher der Wert eines Produkts oder je offizieller die Zielgruppe, desto wichtiger ist eine professionelle Produktion. Wenn das Video hingegen Nähe schaffen oder eine Community aufbauen soll, darf es auch mal lockerer sein. Aber selbst dann gilt: Unprofessionell sollte nie mit planlos oder schlampig verwechselt werden.
eMBIS: Dein wichtigster Tipp für Unternehmen, die jetzt mit Videomarketing starten wollen?
Diana: Einfach machen – aber mit Konzept! Lieber ein erstes Video drehen und Erfahrungen sammeln, als ewig über die perfekte Strategie nachzudenken. Und unbedingt testen: Welche Inhalte kommen bei der Zielgruppe an? Welches Format funktioniert auf welcher Plattform? Wer diesen Lernprozess durchläuft, wird mit der Zeit immer besser – und erfolgreicher.
Fakten zum Video-Marketing
Video-Marketing ist ein zentraler Bestandteil moderner Marketingstrategien. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Botschaften auf emotionale und einprägsame Weise zu vermitteln. Durch die Kombination von Bild, Ton und Storytelling können komplexe Inhalte verständlich und ansprechend präsentiert werden.
Höhere Aufmerksamkeit und Reichweite
Videos ziehen Blicke auf sich. Bewegte Bilder und Ton wecken schneller Interesse als Text. So erreichen Sie mehr Menschen in kürzerer Zeit.
Stärkere emotionale Wirkung
Videos können Emotionen transportieren – zum Beispiel durch Musik, Stimme oder Bildsprache. Dadurch bleibt Ihre Botschaft besser im Gedächtnis.
Wachsende Bedeutung von Kurzvideos
Kurzvideos, insbesondere solche unter 90 Sekunden, haben eine hohe Engagement-Rate und werden von Verbrauchern zunehmend für Produktrecherchen genutzt.
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