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TREFF.PUNKT. Marketing · 03.02.2025 · mit Guido Pelzer

Wieviel KI steckt in Google Ads?

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Podcast-Cover: TREFF.PUNKT Marketing Folge 18 - Bild mit den Moderatoren Sabine und Markus

Erscheinungsdatum: 

Folge: 18

Thema: Wieviel KI steckt in Google Ads?

Hosts: Markus Bockhorni, Sabine Saldana Bravo

Im Gespräch mit: Guido Pelzer ist Informationsanalytiker, Betriebswirt und seit über 20 Jahren Experte für Google Ads.

Podcast und Interview mit Guido Pelzer

Profilbild unseres Trainers Guido Pelzer
Zu Gast in dieser Folge: Guido Pelzer

Haben wir eigentlich noch die volle Kontrolle über unsere Google Ads Kampagnen? Über diese spannende Frage sprechen wir mit einem der ersten Inhaber eines AdWords Kontos in Deutschland, Guido Pelzer. Mithilfe von anschaulichen Beispielen erklärt der Ads-Experte und eMBIS Trainer, wie KI in die Kampagnenplanung integriert ist, welche Herausforderungen und Vorteile sie mit sich bringt – und warum es gerade bei der Keyword-Recherche sehr viel Sinn macht, sich nicht blind auf die KI von Google zu verlassen.

Neben ergänzenden Tool-Tipps für die Kampagnenplanung regt das Gespräch immer wieder dazu an, die Ergebnisse zu hinterfragen und sich bewusst zu sein: Der Erfolg des KI-Outputs hängt immer mit der Menge des Daten-Inputs zusammen. Tauchen Sie ein!

Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen

  • Wo begegnet man als KI das erste Mal bei Google Ads?
  • Wie hilfreich sind die KI-unterstützten Keyword-Vorschläge?
  • Kann ich der Künstlichen Intelligenz von Google blind vertrauen?
  • Welche KI-Tools bietet Google Ads für Werbende?
  • Wie genau unterstützt KI die Ads-Performance?
  • Welche externen KI-Tools kann man für Google Ads Kampagnen nutzen?
  • Kann der Einsatz von KI in Google Ads zu einer Abhängigkeit von der Technologie führen?
  • Was sind die wichtigsten Vorteile, die der Einsatz von KI in Google-Ads bietet?

Diese Episode auf YouTube anhören

Experteninterview mit Guido Pelzer zum Thema: KI in Google Ads

KI verändert das Kampagnenmanagement in Google Ads – schneller, smarter, aber auch intransparent. Guido Pelzer, zertifizierter Google Partner, Informationsanalytiker und Trainer bei der eMBIS-Akademie, spricht im Interview über die unsichtbare Macht der Algorithmen, falsche Keyword-Vorschläge und die unterschätzten Risiken automatisierter Strategien.

eMBIS: Guido, wie viel künstliche Intelligenz steckt heute in Google Ads?

Guido: Die kurze Antwort: mehr, als vielen bewusst ist. Wir können Textzeilen, Überschriften, Beschreibungstexte durch die KI generieren lassen. Das war früher nicht so. Neben den sichtbaren Funktionen wie Text- und Bildgenerierung arbeitet KI vor allem im Hintergrund – etwa bei der automatischen Ausspielung von Anzeigen, bei Gebotsstrategien oder der Kampagnenoptimierung. Viele dieser Mechanismen laufen, ohne dass wir sie direkt sehen.

eMBIS: Wie intelligent sind die Keyword-Vorschläge der KI?

Guido: Sagen wir so: mal hilfreich, mal kurios. Google schlägt Keywords basierend auf der Landingpage oder Domain vor. Das kann Sinn ergeben – oder völlig danebenliegen. Ich hatte etwa eine Kampagne im B2B-Bereich für Dämmstoffe. Google schlug „Nuss-Nougat-Creme“ als passenden Suchbegriff vor. Warum? Die KI hatte den französischen Begriff „mousse“ für Dämmung interpretiert – und daraus offenbar Mousse au Chocolat abgeleitet.

eMBIS: Was bedeutet das für die Kampagnenverantwortlichen?

Guido: Sie müssen verstehen, dass die KI nicht alles „richtig“ macht. Wer Vorschläge ungeprüft übernimmt, riskiert, Zielgruppen zu verfehlen oder Budget zu verschwenden. Besonders problematisch wird es, wenn Keywords in automatisierten Strategien in falsche Zielgruppen ausgespielt werden – zum Beispiel an Power-Shopper statt an B2B-Entscheidende.

eMBIS: Gibt es Bereiche, in denen man der KI trotzdem vertrauen kann?

Guido: Teilweise. Ich nutze KI gerne zur Ideenfindung oder für schnelle Auswertungen. Auch Bildtools finde ich hilfreich. Aber ich bleibe skeptisch. Wir sehen nicht, was im Hintergrund passiert. Google empfiehlt etwa Conversion-optimierte Strategien, die auf sehr viele Daten angewiesen sind – doch genau das wird für viele KMUs schwierig. Und: Mehr Daten bedeuten immer auch mehr Datenschutzverantwortung.

eMBIS: Gibt es neue Tools oder Funktionen, die Du spannend findest?

Guido: Ja, Google hat kürzlich Tools zur Bildgenerierung eingeführt – etwa für individuelle Anzeigenmotive. Auch der Consent Mode v2 ist neu: Er erlaubt es Google, Conversions zu modellieren, selbst wenn keine Tracking-Zustimmung vorliegt. Klingt hilfreich, ist aber rechtlich umstritten. Hier muss man genau prüfen, ob und wie man ihn einsetzt.

eMBIS: Wie wirken sich automatisierte Strategien auf die Kampagnenleistung aus?

Guido: Das ist unterschiedlich. Manche Performance-Max-Kampagnen funktionieren sehr gut, andere überhaupt nicht. Entscheidend ist, wie gut das System vorbereitet und mit Daten versorgt wurde. Man muss sich aber bewusst sein: Alles wird von Google im Hintergrund gestaltet. Ich habe also selber keinen Einfluss mehr. Also für mich als Manager ist das sehr intransparent. Deshalb empfehle ich Vorabtests mit Zielgruppen, Landingpages und Anzeigeninhalten, um die KI richtig zu trainieren.

eMBIS: Nutzt Du externe KI-Tools zur Unterstützung?

Guido: Ja, ich arbeite mit Tools wie ChatGPT oder Gemini. Sie helfen beim Erstellen von Keyword-Ideen, Anzeigentexten oder bei der Analyse von Zielseiten. Aber auch hier gilt: Die Tools sind Inspiration, keine Entscheidungsträger. Am Ende müssen Kampagnen individuell und strategisch gestaltet sein.

eMBIS: Kann der zunehmende KI-Einsatz zu einer gefährlichen Abhängigkeit führen?

Guido: Ja, vor allem durch die Intransparenz. Wer etwa eine Performance-Max-Kampagne laufen lässt, bekommt im Konto nur begrenzt Einblick. Es gibt zwar externe Skripte, die mehr Daten sichtbar machen, aber Google selbst hält vieles zurück. Das macht eine fundierte Analyse schwierig und erhöht das Risiko, Budget zu verbrennen.

eMBIS: Wird es den Job als Google Ads Manager künftig überhaupt noch geben?

Guido: Routineaufgaben werden sicher zunehmend automatisiert. Aber das große Ganze – Strategie, Zielgruppenanalyse, Qualitätskontrolle – bleibt in menschlicher Hand. Marketing ist keine Maschine. Und genau darin liegt unsere Chance: Wer klug kombiniert, was die KI kann, mit dem, was Menschen besser können, wird auch in Zukunft gebraucht.

Fakten zu KI in Google Ads

Künstliche Intelligenz verändert die Art, wie Sie Online-Werbung planen und steuern. Auch in Google Ads spielt KI eine immer größere Rolle: vom automatisierten Bidding über intelligente Zielgruppenanalysen bis hin zur Kampagnenoptimierung in Echtzeit. Wer diese neuen Funktionen sinnvoll einsetzt, kann Zeit sparen, Budgets besser nutzen und schneller Erfolge erzielen.

  • KI automatisiert Gebotsstrategien

    Google Ads nutzt Machine Learning, um automatisch die besten Gebote für Klicks und Conversions zu ermitteln. Das spart Zeit und steigert oft die Effizienz Ihrer Kampagnen.

  • Zielgruppen werden intelligenter ausgewählt

    Dank KI können Zielgruppen besser analysiert und auf Basis von Nutzerverhalten, Interessen und Kaufabsichten automatisch angepasst werden.

  • Menschliche Kontrolle bleibt wichtig

    Trotz aller Automatisierung ist fachliches Wissen entscheidend: Wer versteht, wie KI arbeitet, kann gezielt eingreifen und Kampagnen sinnvoll justieren.

Weiterführende Informationen

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