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TREFF.PUNKT. Marketing · 06.01.2025 · mit Robert Spengler

Kann mein Marketing die Welt verändern?

Jetzt abspielen (21 Min.)
Podcast-Cover: TREFF.PUNKT Marketing Folge 16 - Bild mit den Moderatoren Sabine und Markus

Erscheinungsdatum: 

Folge: 16

Thema: Kann mein Marketing die Welt verändern?

Hosts: Markus Bockhorni, Sabine Saldana Bravo

Im Gespräch mit: Robert Spengler coacht Teams und Führungskräfte mit Methoden aus Kommunikation, Schauspiel und Unternehmenspraxis. Inspirierend und auf den Punkt.

Podcast und Interview mit Robert Spengler

Profilbild unseres Podcast-Gastes Robert Spengler
Zu Gast in dieser Folge: Robert Spengler

In dieser Folge ist der Rhetorik-Coach und Redner Robert Spengler bei uns zu Gast. Mit ihm sprechen wir über die Macht der Provokation im Marketing. Robert erzählt, wie er Provokationen gezielt als Marketingstrategie einsetzt. Natürlich um Aufmerksamkeit zu erregen – aber eben auch, weil er Veränderungen in der Welt seiner Zielgruppen anstoßen möchte. Dabei spricht er darüber, wie nachhaltig seine Impulse und Postings auf LinkedIn auf seine Zielgruppe wirken. Wie er mit Gegenwind umgeht. Und welche provokanten Kampagnen bei ihm als Verbraucher auch nach vielen Jahren noch ungute Gefühle hervorrufen.

Denn eines ist für ihn in der Kommunikation gesetzt: „Du kannst machen was du willst, wenn du weißt, was du damit bewirkst.“ Freuen Sie sich auf frische Impulse für Ihre Marketingstrategie, Do`s and Dont`s im Aufmerksamkeitswettbewerb und gute Gründe, warum Marken ihre Versprechen halten sollten.

Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen

  • Provozierst du bei Deinen LinkedIn-Postings bewusst oder zufällig?
  • Was ist Dein Anspruch an eine Provokation?
  • In den 90er Jahren schockierte Benetton mit provokanten Plakaten, braucht es mehr solcher Kampagnen?
  • Wie man die „richtige“ Art der Provokation für seine Marke findet?
  • Beispiele, wo Du das Gefühl hattest, wirklich was verändert zu haben?
  • Haben Marken überhaupt die Macht etwas zu verändern?
  • Was ist der größte Fehler, den Marken in ihrer Kommunikation machen?
  • Was war die mutigste Entscheidung, für Dein Eigenmarketing?
  • Welche Argumente stehen für „mehr Mut im Marketing“ ganz oben auf Deinem Skipt?

Diese Episode auf YouTube anhören

Experteninterview mit Robert Spengler zum Thema „Provokantes Marketing“

Robert Spengler ist Keynote-Speaker und Rhetorik-Coach mit Vertriebshintergrund. Sein Spezialgebiet: Kommunikation, die im Kopf bleibt. Warum Provokation für ihn ein Werkzeug mit Verantwortung ist, wie er mit Gegenwind umgeht und warum Unternehmen sich (noch) mehr trauen sollten, verrät er im Gespräch mit uns.

eMBIS: Robert, Du bist bekannt für Deine provokanten LinkedIn-Postings. Zum Beispiel: „Setz deinen Chef vor die Tür.“ Ist Dir immer bewusst, was Du da tust?

Robert: Absolut. Ich setze Provokation gezielt ein, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber es geht nicht nur ums Lautsein. Mein Ziel ist es, Diskussionen anzuregen und Ideen zu verbreiten, die die Welt verbessern können. Manchmal bin ich sogar enttäuscht, wenn eine Provokation nicht so wirkt, wie ich es mir vorgestellt habe.

eMBIS: Heißt konkret: Du willst die Welt verbessern durch Marketing?

Robert: In meiner Welt: ja. Wenn Menschen Jahre später sagen, ein Satz von mir hat sie zum Umdenken gebracht, dann zeigt das Wirkung. Marketing kann Denkprozesse auslösen. Das ist mein Anspruch.

eMBIS: Gibt es Rückmeldungen, die dich besonders berührt haben?

Robert: Viele. Ich werde oft auf Posts angesprochen, lange nachdem sie veröffentlicht wurden. Einmal hat mir jemand gesagt: „Ihr Satz mit dem Wasser neben dem Kaffee im Kundengespräch – den mache ich heute noch.“ Solche Reaktionen zeigen mir: Da ist was hängengeblieben.

eMBIS: Was braucht gute Provokation?

Robert: Zielgruppenkenntnis. Und ein Ziel. Provokation nur um der Provokation willen bringt nichts. Wenn ich mit einem bunten Sakko provoziere, weiß ich, dass ich damit nicht den Telekom-Vorstand anspreche. Es muss zur Botschaft und zur Zielgruppe passen.

eMBIS: Du sprichst von Provokation als Werkzeug. Gibt es auch negative Reaktionen?

Robert: Natürlich. Provokation bedeutet immer, dass es Gegenwind geben kann. Ein Beispiel war mein Posting „Sei ein Egoist, schalte die Kamera aus.“ Das hat einen kleinen Shitstorm ausgelöst. Aber spannend war: Der meiste Gegenwind kam von der Konkurrenz. Meine Kunden fanden’s gut. Ich sehe das als Erfolg, denn es hat Diskussionen angeregt. Wichtig ist, dass ich meine Zielgruppe kenne und weiß, welche Wirkung ich erzielen will.

eMBIS: Provokation ist für Dich also Haltung?

Robert: Ja. Haltung ist kein Trend, sondern Voraussetzung. Marken, ob groß oder klein, haben Verantwortung. Ich finde es gut, wenn Marken Haltung zeigen – vorausgesetzt, sie stehen auch im Alltag dazu.

eMBIS: Was ist Dein Ziel als Speaker und Coach?

Robert: Meetings und Präsentationen sollen Spaß machen. Ich will, dass Menschen nicht mehr wertvolle Zeit in zähen 60-Minuten-Runden verschwenden. Wenn ich dazu beitragen kann, habe ich schon ein Stück Welt verändert.

eMBIS: Du hast dich 2020 entschieden, dich auf Videokonferenzen zu spezialisieren, obwohl du vorher skeptisch warst. War das deine mutigste Entscheidung im Eigenmarketing?

Robert: Definitiv. Ich war früher der Typ für Live-Bühnenauftritte und hatte Vorbehalte gegen Videokonferenzen. Dann kam Corona – und ich habe alles neu gedacht. Jetzt heißt mein Motto: „Videokonferenzen, die knallen.“

eMBIS: Was ist deiner Meinung nach der größte Fehler im Marketing?

Robert: Wettbewerber kopieren. Nur weil etwas viral geht, muss es nicht zur eigenen Marke passen. Wenn Authentizität fehlt, geht der Schuss nach hinten los. Marken müssen ihren eigenen Ton finden und einhalten, was sie versprechen.

eMBIS: Ein starker Satz von Dir ist: „Du kannst machen, was du willst, wenn Du weißt, welche Wirkung Du erzielst.“ Was bedeutet das für Dich?

Robert: Es geht darum, bewusst zu handeln. Wenn Du deine Zielgruppe kennst und weißt, was Du erreichen willst, kannst Du mutig sein. Nimm dich nicht zu wichtig, aber sei dir bewusst, dass du mit deinen Ideen etwas bewegen kannst.

eMBIS: Dein Plädoyer für mehr Mut im Marketing?

Robert: Nimm Dich nicht zu wichtig. Niemand merkt sich alles. Trau Dich, die Welt in deinem Einflussbereich zu verändern.

Fakten zu provokantem Marketing

Provokation im Marketing ist eine Strategie, die darauf abzielt, durch unerwartete oder kontroverse Inhalte erhöhte Aufmerksamkeit zu erzielen und Diskussionen anzuregen. Ziel ist es, sich in der Informationsflut abzuheben und eine starke Markenpräsenz aufzubauen.​

  • Bewusste Grenzüberschreitung

    Provokantes Marketing nutzt gezielt Tabubrüche oder kontroverse Themen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Dies kann durch schockierende Bilder, unerwartete Botschaften oder das Ansprechen sensibler Themen erfolgen.​

  • Risiken und Kritik

    Provokation kann auch negative Reaktionen hervorrufen. Kampagnen, die als geschmacklos oder beleidigend empfunden werden, können zu Shitstorms führen und das Markenimage beschädigen. Daher ist es wichtig, die Balance zwischen Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu finden.

  • Langfristige Wirkung

    Während provokante Kampagnen kurzfristig hohe Aufmerksamkeit erzielen können, ist für den langfristigen Erfolg entscheidend, dass die Markenbotschaft authentisch bleibt und die provokativen Elemente zur Markenidentität passen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Provokation als reiner Selbstzweck wahrgenommen wird.

Weiterführende Informationen

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