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Was wollen Sie lernen?

TREFF.PUNKT. Marketing · 08.12.2025 · mit Ruth Schöllhammer

Wie geht Onlinemarketing für Gründer?

Jetzt abspielen (30 Min.)
Podcast-Cover: TREFF.PUNKT Marketing Folge 38 - Bild mit den Moderatoren Sabine und Markus

Erscheinungsdatum: 

Folge: 38

Thema: Wie geht Onlinemarketing für Gründer?

Hosts: Markus Bockhorni, Sabine Saldana Bravo

Im Gespräch mit: Ruth Schöllhammer ist Expertin für Digital-Marketing und Mitgründerin der Plattform smartaxxess. Sie kennt die Herausforderungen von Gründerinnen und Gründern aus vielen Projekten.

Podcast und Interview mit Ellen Marx

Profilbild unserer Podcast-Gästin Ruth Schöllhammer
Zu Gast in dieser Folge: Ruth Schöllhammer

Wir sprechen mit Ruth Schöllhammer, Vorständin des Deutschen Gründerverbandes und langjähriger eMBIS-Trainerin, über den erfolgreichen Einstieg ins Onlinemarketing.

Sie erläutert, warum Marketing immer Teil der Gesamtstrategie ist, wie Sie Ihre Positionierung in drei prägnanten Hashtags schärfen und weshalb digitale Sichtbarkeit heute entscheidend für Gründerinnen und Gründer ist. Zudem erfahren Sie, wie Sie die passenden Kanäle für Ihre Zielgruppe identifizieren, Vertrauen auch ohne erste Referenzen aufbauen und welche Denkhaltungen viele Start-ups ausbremsen.

Eine Folge voller Klarheit und praktischer Impulse – lassen Sie sich gern mitnehmen.

Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen

  • Welche Bedeutung hat das Marketing im Business-Plan?
  • Wie ist Marketing in der Gründungsphase anders als bei Marken, die schon länger am Markt sind?
  • Worauf sollen Start-ups mit wenig Zeit und Geld am Anfang ihren Fokus legen?
  • Wie wichtig ist eine klare Marken-Positionierung am Anfang?
  • Wie gelingt Sichtbarkeit ohne großes Media-Budget?
  • Wie bauen Gründende Vertrauen auf, wenn es noch keine Referenzen gibt?
  • Welchen Einfluss hat Onlinemarketing auf den Erfolg eines jungen Unternehmens?
  • Woran erkennt man Gründende, die Marketing gut nutzen und damit Erfolg haben?
  • Was sind typische Fehleinschätzungen beim Start ins Marketing?
  • Welche Beispiele oder Learnings aus der Praxis gibt es?
  • Welcher Punkt ist für den Start im Onlinemarketing besonders wichtig?

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Experteninterview mit Ruth Schöllhammer: Onlinemarketing für Gründer

Onlinemarketing einfach nebenher machen. Daran scheitern viele Gründerinnen und Gründer. Aber nicht nur daran. Mit Ruth Schöllhammer sprechen wir darüber, wo die wahren Stolpersteine liegen und worauf es bei Gründerinnen und Gründern am Anfang besonders ankommt. Als Vorständin des Deutschen Gründerverbandes und Mitbegründerin der Plattform smartaxxess, die Start-ups unterstützt, zeigt sie praxisnah, warum Onlinemarketing in jeder Gründung von Anfang an eine strategische Rolle spielt und weshalb Sichtbarkeit heute überlebenswichtig ist.

eMBIS: Ruth, wenn Gründer die Hilfe von smartaxxess in Anspruch nehmen wollen, müssen sie – wie beim Businessplan – ein eigenes Kapitel zum Thema Marketing ausarbeiten?

Ruth: Nein. Marketing ist für uns kein isoliertes Kapitel im Businessplan, sondern von Anfang an Teil der gesamten Gründungsstrategie. Es gehört genauso selbstverständlich zu Markt, Produkt, Vertrieb und später zur Finanzierung. Die Kernfrage lautet: Wen will ich wo, wie und mit was erreichen? Genau deshalb ist Marketing ein strategisch relevanter Punkt, der gleich zu Beginn besprochen und geklärt werden muss – nicht erst später, wenn erste Maßnahmen anstehen.

eMBIS: Was unterscheidet Marketing, speziell Onlinemarketing, in der Anfangszeit von dem Marketing etablierter Unternehmen?

Ruth: Viele Gründerinnen und Gründer starten mit einer klaren Idee, einem sehr guten Verständnis ihres Marktes und oft sogar mit einem ersten Netzwerk. Doch sobald sie auf den Markt gehen und direkt mit Kundinnen und Kunden sprechen, verändert sich vieles. Neue Aspekte tauchen auf, andere Bedarfe werden plötzlich sichtbar. Deshalb ist Marketing am Anfang so wichtig: Du musst ausprobieren, lernen, verwerfen, nachjustieren. Etablierte Unternehmen haben diese Phase bereits hinter sich und wissen meist klar, wen sie wie ansprechen. Bei Gründern ist dieser Weg noch offen – genau dadurch entsteht die Notwendigkeit, Dinge zu testen.

eMBIS: Was braucht ein Start-up marketingstrategisch unbedingt gleich zum Start?

Ruth: >Zuerst braucht es eine klare Strategie. Wir gehen systematisch mit unseren Gründerinnen und Gründern durch: Wo möchtest du mit deinem Unternehmen stehen? Was unterscheidet dich vom Wettbewerb? Ist dein USP Qualität, Service oder Preis-Leistung? Das alles beeinflusst jede weitere Marketingentscheidung. Viele, die stark in Produktentwicklung oder Software sind, haben nie Marketing gelernt – genauso wenig wie Betriebswirtschaft. Deshalb ist es wichtig, sich zu informieren, sich auszutauschen und die Grundlagen zu verstehen. Erst wenn die strategischen Ziele klar sind, kannst du entscheiden, welche Maßnahmen und Plattformen zu deiner Zielgruppe passen.

eMBIS: Wie wichtig ist die Markenpositionierung in der frühen Phase – und was rätst du Gründern dabei?

Ruth: Es gibt verschiedene Arten von Gründern. Manche sagen: „Wir können alles.“ Das ist besonders im Dienstleistungsbereich schwierig. Wenn du immer noch etwas zusätzlich anbieten kannst, verlierst du schnell die Klarheit. Wir arbeiten deshalb darauf hin, eine Positionierung zu entwickeln, die sich in drei Hashtags zusammenfassen lässt. Das ist nicht leicht, aber entscheidend: Was bietest du an? Wo liegt deine Kompetenz? Und was zeichnet dich als Person aus? Bei großen Marken verschwindet die Persönlichkeit oft hinter dem Management. Bei Gründerinnen und Gründern ist das anders – sie sind der erste Influencer ihres Unternehmens. Positionierung und Persönlichkeit müssen zusammenpassen. Wenn diese Fragen ehrlich beantwortet sind, sparst du später enorm viel Zeit, weil du Marketingentscheidungen viel schneller treffen kannst.

eMBIS: Wenn ich meine drei Hashtags habe – wie fange ich konkret an, Sichtbarkeit aufzubauen?

Ruth: Wenn du deine drei Hashtags hast, ist die nächste Frage: Wo sind deine richtigen Kundinnen und Kunden, deine Idealkunden? Es geht nicht darum, wo du selbst gerne unterwegs bist oder was dir Spaß macht, sondern wo die Menschen sind, die du wirklich ansprechen willst. Willst du Entscheider erreichen oder eher Anwender? Das sind strategische Entscheidungen, die unterschiedliche Geschichten und unterschiedliche Kanäle nach sich ziehen.

eMBIS: Wie finden Gründerinnen und Gründer heraus, welche Kanäle wirklich passen?

Ruth: Der erste Schritt ist, deine Zielgruppe wirklich zu verstehen. Du brauchst ein klares Bild von der Person, mit der du kommunizierst. Wie trifft sie Entscheidungen? Sucht sie bei Google? Bewegt sie sich auf Instagram? Oder funktioniert Empfehlungsmarketing besser? Ein Friseursalon profitiert extrem von Kundenbeispielen – perfekt sichtbar auf Instagram. Ein Softwareunternehmen dagegen wird seine Entscheider eher auf LinkedIn finden. Du musst also herausfinden, wo deine Kundinnen und Kunden sich aufhalten – und wie du ihnen dort begegnest. Dabei spielt die Gründerpersönlichkeit eine große Rolle: Bist du im Gespräch eher die Freundin, der Freund oder die Expertin, der Experte? Diese Rolle bestimmt den Ton deiner Kommunikation.

eMBIS: Wie entsteht Vertrauen, wenn man als Gründer noch keine Markengeschichte oder Referenzen hat?

Ruth: Vertrauen entsteht durch Sichtbarkeit und Persönlichkeit. Du musst regelmäßig auftreten und als Person erkennbar sein. Viele Menschen sprechen mich auf Veranstaltungen an und sagen: „Ich habe dich neulich irgendwo gesehen.“ Dieses Wiedererkennen – auch wenn sie sich nicht erinnern, ob es LinkedIn oder eine Website war – stärkt Vertrauen. Wichtig sind Konsistenz und eine klare Persönlichkeit. Referenzen helfen, aber es gibt viele Wege, auch ohne große Historie glaubwürdig aufzutreten: Expertise zeigen, mit Lieferanten sprechen, erste kleine Beispiele teilen. Regelmäßigkeit ist entscheidend.

eMBIS: Wie groß ist der Einfluss von Onlinemarketing auf den Erfolg eines Start-ups?

Ruth: Ob Gründer oder etabliert, wir brauchen alle Sichtbarkeit in der digitalen Welt, weil wir uns alle in der digitalen Welt bewegen. Wenn ich online nicht vorkomme, existiere ich für viele Menschen nicht. Wie groß der Einfluss ist, hängt davon ab, in welchem Markt du unterwegs bist. Im B2B kann ein Abendessen mit den richtigen Personen erfolgreicher sein als jede Onlinekampagne, während im Konsumbereich Instagram oder andere Social-Media-Plattformen unverzichtbar sind. Entscheidend ist die richtige Plattform mit der richtigen Story.

eMBIS: Was sind die größten Fehler im Onlinemarketing von Gründern?

Ruth: Viele unterschätzen die Wirksamkeit von Onlinemarketing und denken, sie könnten es einfach nebenher managen. Das führt fast immer zu Problemen. Onlinemarketing braucht Expertise. Unterstützung von außen ist hilfreich – aber du musst trotzdem selbst aktiv bleiben, weil niemand außer dir deine Idee, deine Persönlichkeit oder dein Ziel genau kennt. Du kannst nicht alles an eine Agentur auslagern. Am Anfang musst du selbst ins Wasser springen.

eMBIS: Was machen erfolgreiche Gründer im Marketing anders?

Ruth: Erfolgreiche Gründer bleiben dran. Sie kommunizieren offen und transparent, auch wenn Dinge schiefgehen. Sie überprüfen regelmäßig ihre Maßnahmen und passen sie an. Sie achten nicht nur auf Reichweite, sondern auf Relevanz und Conversion. Und sie gehen aus ihrer Komfortzone heraus, wenn es nötig ist. Online ändert sich ständig etwas – die Erfolgreichen haben Netzwerke, Agenturen und Personen, die sie unterstützen, und nutzen dieses Wissen konsequent.

eMBIS: Was hast du persönlich von Gründern im Bereich Online gelernt?

Ruth: Ich lerne viel von Gründern, die in Zielgruppen unterwegs sind, die nicht meine eigenen sind. Zum Beispiel junge Marken, die mit TikTok oder Messenger-Diensten arbeiten. Das ist nicht meine Welt, aber es ist beeindruckend, wie gut sie darin sind. Auch beim Crowdfunding lernt man viel: Crowdfunding lebt von Onlinemarketing – besonders im B2C. Jede Zielgruppe, jeder Markt und jedes Geschäftsmodell zeigt etwas Neues.

eMBIS: Welchen Rat gibst du Gründerinnen und Gründern für den Start ins Onlinemarketing?

Ruth: Mach’s einfach – aber mach dir einen Plan. Planlos loszulegen kostet Zeit und Energie. Definiere Ziele, probiere einen Kanal vier bis sechs Wochen aus und analysiere dann die Ergebnisse. Auf dieser Basis entscheidest du, wie es weitergeht.

Fakten zum Onlinemarketing für Gründer

Onlinemarketing ist heute ein zentraler Baustein für den Erfolg von Start-ups. Gerade in der Gründungsphase zählt digitale Sichtbarkeit – ohne ist es schwer, Wahrnehmung und Vertrauen aufzubauen. Durch klare Positionierung, Zielgruppenfokus und gezielte Social-Media-Strategie können Gründerinnen und Gründer ihre Idee bekannt machen, ihre Zielgruppe erreichen und sich von der Konkurrenz abheben. In einem Markt mit hoher Konkurrenz ist Onlinemarketing kein „Extra“, sondern essenziell, um überhaupt wahrgenommen zu werden.

  • Klare Positionierung spart Zeit und schafft Fokus

    Eine prägnante Markenbotschaft hilft bei allen Entscheidungen, von Kanalwahl bis zur Ansprache der Zielgruppe.

  • Digitale Sichtbarkeit entscheidet über Markterfolg

    Wer online nicht erreichbar ist, existiert für viele potenzielle Kunden nicht. Sichtbarkeit schafft erste Aufmerksamkeit!

  • Zielgruppengerechte Kanalwahl erhöht Relevanz

    Nur wer auf den richtigen Kanälen präsent ist, erreicht seine Zielgruppe. Andernfalls versinkt das Marketing im Rauschen.

Weiterführende Informationen

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