Podcast und Interview mit Meike Leopold
„Nur weil alles schneller wird, können Sie doch nicht auf Ihre Strategie verzichten.“ – Mit dieser Aussage ist der Ton für diese Podcast-Folge gesetzt. Zu Gast ist die Kommunikationsexpertin Meike Leopold. Gemeinsam sprechen wir darüber, wie Sie in der schnelllebigen digitalen Welt Ihren Content sinnvoll planen können.
Sie erfahren, warum ein Redaktionsplan weit mehr ist als nur eine Excel-Liste – nämlich Ihr roter Faden für die gesamte Kommunikation. Warum ein strukturierter Plan heute wichtiger ist denn je. Und wie er Ihnen dabei hilft, Themen gezielt zu priorisieren und auch in ruhigeren Zeiten sichtbar und präsent zu bleiben. Vorausgesetzt, der Plan ist für alle Beteiligten transparent, übersichtlich und die Zuständigkeiten sind klar geregelt.
Woran scheitern Unternehmen bei der Content-Planung häufig? Wie kann Künstliche Intelligenz dabei unterstützen, die Planung zu verbessern? Und wie viel Prozent Ihres Contents sollten Sie überhaupt im Voraus planen? Auch diese Fragen beantworten wir in dieser Folge.
Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen
- Social-Media-Echtzeit-Trends, KI & Tempo – wer braucht da noch einen Redaktionsplan?
- Was macht heute einen guten Redaktionsplan aus?
- Weg von starren Excel-Tabellen – wie sieht smarte Redaktionsplanung heute aus?
- Welche drei Bausteine sollte jede gute Redaktionsplanung enthalten?
- Gibt es eine Faustregel, wie viel Content langfristig geplant und wie viel Spielraum für Flexibilität gelassen werden sollte?
- Warum scheitern so viele Unternehmen an ihrer Content-Planung?
- Wie geht man unvorhersehbaren Ereignissen um, ohne dass der ganze Redaktionsplan kippt?
- Ist ein Redaktionsplan nur etwas für große Teams mit vielen Ressourcen?
- KI plant Content in Sekunden – sind Redaktionspläne dann noch nötig?
- Was sind die ersten Schritt zu einem professionellen Redaktionsplan?
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Experteninterview mit Meike Leopold zum Thema: Redaktionsplan im Onlinemarketing
Sie kennt die Social-Media-Dynamik wie kaum eine andere: Meike Leopold ist Kommunikationsexpertin, LinkedIn Top Voice und Trainerin an der eMBIS-Akademie. Im Gespräch macht sie deutlich, warum gerade in schnelllebigen Zeiten wie jetzt ein Redaktionsplan mehr Freiraum statt Einschränkung bringt. Ihr pragmatischer Blick auf Tools, Prozesse und Content-Strategien zeigt, wie die Redaktionsplanung auch heute noch funktioniert – und wie viel Prozent Puffer für Aktuelles man sich dennoch freihalten sollte.
eMBIS: Viele glauben: Planung hemmt Spontaneität. Warum liegst Du mit Deiner Meinung genau entgegengesetzt?
Meike: Weil genau das Gegenteil stimmt: Ohne Planung kein Raum für spontane Aktionen. Ein strukturierter Plan schafft Übersicht, sorgt für Klarheit im Team und lässt sich gezielt anpassen, wenn etwas Aktuelles passiert. Wer strategisch plant, kann Trends gezielt aufgreifen und hat zugleich die Sicherheit, dass die Kernbotschaften nicht verloren gehen. Planung ermöglicht dadurch, schnell und gezielt auf Veränderungen zu reagieren.
eMBIS: Was macht für Dich einen guten Redaktionsplan aus?
Meike: Ein guter Plan ist wie ein Kompass. Er bringt Struktur in hektische Zeiten und hilft auch durch Flauten. Zentral ist für mich, dass alle Inhalte an einem Ort gebündelt sind – ob Social Media, Blog, Video oder Podcast. Das spart Zeit und macht Priorisierungen einfacher. Gleichzeitig schafft er Verbindlichkeit im Team, was gerade bei mehreren Beteiligten entscheidend ist. Ein gut geführter Redaktionsplan entlastet und gibt kreativen Raum, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.
eMBIS: Worauf kommt es in der Praxis besonders an?
Meike: Drei Dinge: thematischer Fokus, zeitliche Struktur und klare Zuständigkeiten. Es muss eindeutig sein, wer was macht, was wann veröffentlicht wird und welche Prozesse dahinter liegen. Ein Redaktionsplan sollte als lebendiges Dokument betrachtet werden. Ein Plan, der nicht gepflegt wird oder im Team unklar kommuniziert ist, führt zu Missverständnissen und Verzögerungen. Transparente Rollenverteilung, abgestimmte Workflows und eine konsequente Umsetzung sind der Schlüssel, damit der Plan Ergebnisse bringt.
eMBIS: Was sagst Du zur Tool-Frage? Reicht Excel?
Meike: Excel geht, aber bitte nur cloudbasiert. Noch besser sind Tools wie Trello, Asana oder Microsoft Planner. Sie sind intuitiver, transparenter und erleichtern die Zusammenarbeit. Und wer professioneller unterwegs ist, setzt auf Systeme wie Contentbird oder Hootsuite. Wichtig ist: Alle arbeiten mit der aktuellen Version und haben Zugriff. Denn nur so lassen sich Änderungen schnell kommunizieren und Pläne flexibel anpassen. Planung wird dadurch zum Teamprojekt.
eMBIS: Wie viel Planung ist heute noch realistisch?
Meike: Ich empfehle eine 60/40-Verteilung: 60 Prozent planen, 40 Prozent für Spontanes und Trends offen lassen. Früher war das mal 80/20, aber die Welt dreht sich schneller. Wichtig ist, dass ein Plan Luft lässt. Gerade bei unvorhersehbaren Ereignissen oder schnellen Trendbewegungen zahlt sich diese Flexibilität aus.
eMBIS: Warum scheitern viele Unternehmen trotzdem an der Umsetzung?
Meike: Weil Planung oft als Last gesehen wird. Oder weil einfach niemand da ist, der den Plan aktiv steuert. Der Content-Plan ist das Steuer. Wenn niemand hinschaut, geht das Schiff vom Kurs ab. Was fehlt, ist meist die klare Verantwortlichkeit.
eMBIS: Kann KI die Redaktionsplanung übernehmen?
Meike: I hilft bei Themenrecherche, Content-Ideen und grafischer Aufbereitung. Aber: Sie schafft keine Relevanz. Sie versteht weder Zielgruppen noch Unternehmensziele. Darum bleibt der Mensch unverzichtbar. Die Tools sind hilfreich, keine Frage. Doch die Einordnung, das strategische Denken und die Bewertung von Timing und Tonalität kann derzeit nur ein Mensch leisten.
eMBIS: Dein Tipp für alle, die neu starten?
Meike: Klein anfangen. Ein Kanal, ein Thema, ein Monat. Und vorher klarmachen: Was will ich erreichen? Welche Zielgruppe? Welche Ressourcen stehen mir zur Verfügung? Erst dann geht’s an Tools und Taktung. Wer so vorgeht, gewinnt schnell Sicherheit und kann den Plan sukzessive ausbauen. Wichtig ist der Start, nicht die Perfektion. Auch für mich, für mein Unternehmen, ist der Redaktionsplan kein starres Konstrukt, sondern ein lebendiges Dokument, das täglich betreut werden muss. Ich schaue jeden Tag hinein, prüfe, ob etwas geschoben werden muss, was aktuell relevant ist oder wo ich spontan reagieren sollte. Ein Redaktionsplan gibt mir Orientierung – und genau deshalb auch Freiheit.
Fakten zu Content-Planung & Redaktionsplan
In der digitalen Welt verändert sich vieles sehr schnell. Deshalb ist eine gute Content-Planung besonders wichtig. Ein Redaktionsplan hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten. Er ist flexibel und unterstützt Ihre Strategie. So arbeiten Sie im Team transparenter, bleiben konsistent – und haben trotzdem Platz für spontane Ideen.
Fördert Konsistenz & Markenstimme
Ein Redaktionsplan stellt sicher, dass Inhalte regelmäßig veröffentlicht werden und Tonalität, Themen und Formate einheitlich bleiben, was Vertrauen und Wiedererkennung stärkt.
Ermöglicht strategische Planung
Er hilft dabei, Inhalte mit Unternehmenszielen, Kampagnen und Saisonalität abzustimmen – etwa Produktlaunches oder Branchenevents.
Spart Zeit & reduziert Stress
Ein Redaktionsplan spart Zeit und reduziert Stress, weil alle Themen im Voraus geplant sind. So entfällt hektisches Suchen nach Inhalten – und das Team kann entspannt und fokussiert arbeiten.
Erlaubt datenbasierte Optimierung
Ein Redaktionsplan erlaubt datenbasierte Optimierung, weil er zeigt, welche Inhalte wann und wie erfolgreich waren. So lassen sich Themen und Formate gezielt verbessern.
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