Podcast und Interview mit Diana Karcz
In dieser Episode ist Diana Karcz bei uns zu Gast. Sie ist Spezialistin für digitale Sichtbarkeit und brennt für die intelligente Verzahnung von SEO und Online-PR. Präzise und verständlich beantwortet sie unsere Fragen zur klaren Unterscheidung zwischen klassischer und Online-PR, zur veränderten Sichtbarkeit durch KI-Tools und AI-Overview – und welche Maßnahmen Unternehmen heute ergreifen müssen, um sichtbar zu bleiben.
Sie erfahren, wie eine strategisch geplante Online-PR heute aufgebaut sein sollte, wie Sie für die KI schreiben müssen – und warum es keine erfolgreiche Strategie ist, „mal eben eine Pressemitteilung in einem Online-Presseportal zu veröffentlichen“. Außerdem berichtet Diana Karcz, wo Online-PR tatsächlich beginnt – nämlich auf Ihrer Website.
Wo hier die häufigsten Stolpersteine liegen, wie Sie diese gezielt aus dem Weg räumen und wie ein zeitgemäßer Verteiler für Ihre Öffentlichkeitsarbeit aussieht? Hören Sie rein in diese spannende Folge!
Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen
- Wie genau definiert sich heute Online-PR – und wie unterscheidet sie von der klassischen PR?
- Welche konkreten Kanäle und Formate zählen heute zur Online-PR?
- Wie unterscheidet sich die Zielsetzung von Online-PR gegenüber Content Marketing oder Social Media Marketing?
- Heute entscheiden oft Algorithmen und KI darüber, welche Inhalte Menschen zu sehen bekommen. Haben sich die Spielregeln verändert?
- Welche Inhalte oder Botschaften eignen sich denn besonders für Online-PR?
- Welche konkreten Maßnahmen gibt es, um mit Online-PR Sichtbarkeit aufzubauen?
- Welche Tools oder Plattformen sind für Online-PR besonders hilfreich bzw. wirksam?
- Was sind typische Fehler in der Umsetzung von Online-PR?
- Was wären die ersten drei Schritte um eine Online-PR-Strategie zu entwickeln?
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Experteninterview mit Diana Karcz zum Thema: Online-PR und SEO
Online-PR ist tot? Von wegen. Diana Karcz, Director SEO bei der Online Solutions Group und Trainerin der eMBIS-Akademie für Onlinemarketing, zeigt, warum Online-PR im KI-Zeitalter wichtiger denn je ist – und was Unternehmen sofort ändern müssen, um sichtbar zu bleiben.
eMBIS: Viele denken bei PR noch an klassische Pressemitteilungen. Wie definierst Du Online-PR heute?
Diana: Online-PR ist heute ein strategisches Instrument, um digitale Sichtbarkeit und Autorität in Suchmaschinen und KI-Overviews aufzubauen. Es geht nicht mehr um breite Verteilung, sondern um gezielte Platzierung auf relevanten Plattformen, die von Suchmaschinen und KI-Systemen zitiert werden. Dazu zählt auch der gezielte Backlink-Aufbau und das Thema E-E-A-T – also Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauen.
eMBIS: Welche Kanäle für Online-PR empfiehlst Du konkret?
Diana: Hierfür beginne ich immer mit einer gründlichen Analyse. Dabei stelle ich mir zwei zentrale Fragen: Wo informiert sich meine Zielgruppe? Und über welche Quellen bekommen User heute Antworten, wenn sie eine Suchanfrage in Google oder einer KI-Suchmaschine stellen? Erst wenn ich das verstanden habe, kann ich gezielt ansetzen. Denn die Zeiten, in denen es genügt hat, Pressemitteilungen breit über klassische Presseportale zu streuen, sind vorbei. Heute muss ich sicherstellen, dass mein Unternehmen genau in den Medien und Plattformen auftaucht, die bei diesen Suchanfragen von Google, Bing oder AI-Overviews priorisiert werden. Das können Fachportale sein, auf denen Expertinnen und Experten sich austauschen, aber auch Social-Media-Plattformen wie YouTube oder Diskussionsforen wie Reddit. Kurz gesagt: Ich muss dort präsent sein, wo meine Zielgruppe nach Antworten sucht – nicht dort, wo ich gern erscheinen möchte.
eMBIS: Worin unterscheidet sich Online-PR von Content-Marketing?
Diana: Content-Marketing und Social Media setzen stark auf Storytelling und Interaktion. Online-PR dagegen muss faktenbasiert, präzise und nutzerzentriert antworten. KI-Suchsysteme wollen klare, direkte Antworten – ohne Emotionen, ohne lange Einleitungen.
eMBIS: Hat sich durch KI die klassische Suchmaschinenoptimierung verändert?
Diana: Die Spielregeln bleiben gleich: Guter Content bleibt der Schlüssel. Aber durch AI-Overviews bekommt die eigene Website oft weniger Klicks. Häufig werden externe Quellen zitiert, die als besonders autoritär gelten. Daher müssen Unternehmen gezielt dafür sorgen, in diesen Quellen erwähnt zu werden – beispielsweise in Bestenlisten oder Tool-Vergleichen. Genau hier kommt die gezielte Online-PR ins Spiel. Indem Inhalte dort platziert werden, erhöht sich die Chance, dass das eigene Unternehmen dort sichtbar ist, woher KI-Systeme ihre Informationen beziehen. Hierfür muss man aktiv die Quellen durchsuchen, die für ein Thema relevant sind und dann den Kontakt zu diesen Quellen aufbauen, um Inhalte dort zu platzieren.
eMBIS: Welche Formate funktionieren in der Online-PR besonders gut?
Diana: Alles, was einzigartig ist und echten Mehrwert liefert: eigene Studien, Statistiken, Interviews oder Podcasts. Damit kann ich mich von der Masse abheben, die generische KI-Inhalte verbreitet.
eMBIS: Was sollten Unternehmen bei der Tonalität von Online-PR beachten?
Diana: Klar, sachlich, direkt. KI-Suchmaschinen bevorzugen Antworten, die im ersten Absatz die Kernfrage beantworten – ohne Umwege, ohne Marketing-Sprech. Im Prinzip back to the roots: Die Tonalität erinnert an klassische Pressemitteilungen.
eMBIS: Gibt es typische Fehler, die Du häufig beobachtest?
Diana: Viele Unternehmen konzentrieren sich zu stark auf externe Plattformen und vernachlässigen ihre eigene Website. Dabei brauche ich erst einmal herausragenden Content auf meiner eigenen Domain. Zudem sind viele betriebsblind. Es fehlt die Perspektive der User – da hilft eine externe Sicht oder eine gründliche SEO-Analyse.
eMBIS: Wie gehst Du in Deinen Projekten strategisch vor?
Diana: Ich starte immer mit der Frage: Wo bin ich wirklich Experte? Dann erstelle ich Inhalte, recherchiere relevante Quellen und gehe in den Outreach. Das ist Fleißarbeit – ja. Aber genau das sorgt für Sichtbarkeit und Traffic, sowohl über die eigene Seite als auch über die Portale, die mich erwähnen. Ergänzend teile ich die Inhalte auf Social Media – zielgruppenorientiert, nicht nach Gießkanne.
eMBIS: Was sind Deiner Meinung nach die drei ersten Schritte für eine erfolgreiche Online-PR-Strategie?
Diana: Fokussieren: Welches Thema, welches Produkt – was macht uns einzigartig? Recherchieren: Welche Quellen dominieren bei relevanten Suchanfragen? Wo muss ich platziert sein? Outreach: Kontakte knüpfen, Inhalte anbieten, Erwähnungen und Backlinks gezielt aufbauen.
Klar ist: Wer heute sichtbar bleiben will, darf Online-PR nicht länger als Pflichtübung betrachten. Es geht darum, aktiv die Kontrolle über die eigenen Inhalte zu übernehmen und gezielt dafür zu sorgen, dass diese dort erscheinen, wo Suchmaschinen und KI-Systeme nach Antworten suchen. Mein Tipp: Jetzt ins Tun kommen. Denn wer abwartet, überlässt anderen das Feld.
Fakten zu Online-PR und SEO
Online‑PR bedeutet heute mehr als Pressemitteilungen schreiben. Sie verbindet SEO, KI-Tools und gezielte Medienarbeit. So steigern Sie Ihre Sichtbarkeit und bauen Vertrauen in Ihre Marke auf.
Website als Ausgangspunkt
PR beginnt auf der eigenen Website – mit optimierten Inhalten für Keywords, künstliche Intelligenz und Nutzerfragen. Presseseiten gehören in Ihre Online‑PR‑Struktur.
Stärkung der Domain‑Autorität
Links aus etablierten Medien erhöhen E‑E-A‑T‑Faktoren („Experience/Expertise/Authoritativeness/Trustworthiness“) für bessere Rankings.
AI‑Relevanz
KI‑gestützte Tools nutzen webweite Erwähnungen zur Bewertung von Markenautorität – PR‑Erwähnungen erhöhen die Chancen, in AI‑Antworten aufzutauchen.
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