Podcast und Interview mit Diana Huth

In Onlinemarketing ohne eigenen YouTube-Kanal? Laut Nutzerzahlen ist das der erste Fehler, den viele Unternehmen machen. Welche weiteren typischen Fehler es gibt, welche Themen und Formate auf YouTube funktionieren, wie Sie Videos erstellen, die nicht wie Werbung wirken – und was die wahre Währung auf YouTube ist, erfahren Sie in dieser Folge von Diana Huth.
Als Betreiberin des erfolgreichen YouTube-Kanals ACTitud und Trainerin bei der eMBIS-Akademie erklärt sie, wie YouTube zum SEO-Booster wird, wie oft Sie Ihren Kanal bespielen sollten, warum teures Equipment keine Erfolgsgarantie ist und welches Tool bei Keyword-Planung und Wettbewerbsanalyse wirklich hilft. Denn eines steht für die Video-Expertin fest: Ohne Plan und Strategie geht nichts. Hören Sie rein!
Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen
- Warum sollten Unternehmen überhaupt auf YouTube aktiv sein?
- Welche Inhalte funktionieren am besten für Unternehmen?
- Wie vermeidet man generell, dass ein Unternehmens- Videos wie reine Werbung wirken?
- Was sind die ersten Schritte, die jedes Unternehmen sofort umsetzen sollte – noch bevor es das erste Video dreht?
- Braucht man zwingend teures Equipment oder reicht ein Smartphone am Anfang?
- Was ist der größte Zeitfresser beim Start – und wie und welche Tools können hier helfen?
- Welche Videoformate bringen die schnellste Sichtbarkeit?
- Und wie oft sollte man ein Video posten?
- Wie lässt sich die Performance auswerten?
- Woran kann es liegen, wenn der Erfolg ausbleibt?
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Experteninterview mit Diana Huth: YouTube – so klappt der Einstieg für Unternehmen
Wie gelingt Unternehmen der Einstieg auf YouTube? Diana Huth weiß es. Die Medienproduzentin, Psychologin und Videomarketing-Trainerin begleitet seit Jahren Marken wie Audi, EDEKA oder L’Oréal. Im Gespräch verrät sie, warum YouTube kein Abspielkanal für TV-Spots ist – und was stattdessen funktioniert. Außerdem teilt sie ihre besten Tipps für einen realistischen Start mit wenig Budget, klärt typische Fehler und nennt Tools, die wirklich helfen.
Wer ihre Ratschläge beherzigt, kann Schritt für Schritt eine solide Content-Strategie entwickeln, ohne gleich in High-End-Produktion investieren zu müssen. Denn entscheidend ist nicht das Studio, sondern die Substanz der Inhalte. Diana erklärt, wie sich auch kleine Unternehmen erfolgreich auf YouTube positionieren können, welche Rolle SEO spielt – und warum Mut zur Persönlichkeit in Videos so wichtig ist.
eMBIS: Diana, warum sollten Unternehmen überhaupt auf YouTube aktiv sein?
Diana: YouTube ist mein größter Absatzkanal. Und da bin ich kein Einzelfall. Als Tochter von Google ist YouTube gleichzeitig Suchmaschine. Wer dort relevante Inhalte bietet, wird bei Suchanfragen auf Google und YouTube besser gefunden. Das bedeutet: Wer Content erstellt, der konkrete Fragen beantwortet und echte Probleme löst, wird nicht nur entdeckt, sondern als Expertin oder Experte wahrgenommen.
Der Vorteil gegenüber TikTok oder Reels: Ich kann auch komplexe Themen tiefer erklären, mit mehr Kontext und Substanz. Das ist besonders für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen von Vorteil. YouTube bietet zudem eine enorme Langzeitwirkung: Ein gut optimiertes Video kann Monate oder sogar Jahre später noch neue User erreichen. Und dank Shorts funktioniert sogar beides: schnelle Aufmerksamkeit durch Kurzformate und nachhaltiger Markenaufbau über Longform-Content. Wer also Sichtbarkeit und Vertrauen aufbauen möchte, kommt an YouTube nicht vorbei – gerade im B2B, wo fundiertes Wissen, Persönlichkeit und Glaubwürdigkeit über den Erfolg entscheiden.
eMBIS: Welche Formate funktionieren auf YouTube besonders gut?
Diana: Ganz klassisch: How-to-Videos. Die haben langfristig die besten Chancen, über Google gefunden zu werden. Kurzfristig bringen Shorts mehr Views. Und mit Hubs oder Serien wie „Auf einen Kaffee mit…“ kann man das Publikum binden. Hero-Formate wie Kampagnenvideos eignen sich für Reichweitenpeaks, sind aber teuer. Wichtig ist eine gute Balance: Mit Erklärformaten Vertrauen aufbauen, mit Hubs eine Community entwickeln und mit Hero-Formaten gezielt Akzente setzen.
eMBIS: Wie vermeide ich, dass meine YouTube-Videos wie Werbung wirken?
Diana: Der größte Fehler vieler Unternehmen ist, einfach den TV-Spot auf YouTube hochzuladen. Der Algorithmus will Frequenz und Mehrwert. Also lieber: Praxiswissen, Fachleute zeigen, FAQs beantworten, Funktionen erklären. Und vor allem: Produkte im Einsatz zeigen – das hilft den Usern und stärkt die Marke. Authentizität ist hier wichtiger als perfekte Bildsprache. Zeig, was dein Produkt oder Service kann und wie es konkret hilft.
eMBIS: Was braucht es für den Start auf YouTube?
Diana: Erstens: Standortbestimmung. Was habe ich, was kann ich leisten? Gibt es bereits Inhalte, die sich für den Einstieg eignen? Habe ich im Team Kompetenzen für Videoproduktion, Schnitt, Redaktion oder Distribution? Auch wichtig: Wie viel Zeit und Budget stehen realistisch zur Verfügung? Zweitens: eine fundierte Zielsetzung. Warum YouTube? Was möchte ich erreichen – mehr Sichtbarkeit, Kundenbindung, Expertenstatus oder Leads? Welche Themen sind relevant, welche Keywords strategisch klug? Drittens: Durchhaltevermögen. YouTube ist ein Marathon. Und es ist eine Community-Plattform. Erfolg stellt sich selten sofort ein. Wer nur Videos embedden will, ist bei Vimeo besser aufgehoben. Wer aber langfristig Expertise aufbauen, Vertrauen schaffen und Zielgruppen gezielt erreichen will, sollte kontinuierlich in Inhalte investieren. Das heißt auch: Redaktionsplanung, Optimierung, Feedback-Analyse. Und: ein langer Atem zahlt sich aus!
eMBIS: Und welches Equipment brauche ich für YouTube? Reicht das Smartphone?
Diana: Definitiv. Die Person vor der Kamera ist heute entscheidender als das Equipment. Trotzdem sollte man wissen, wie man Licht setzt, Ton aufnimmt und Speicher einplant. Einsteiger können mit dem Handy starten, müssen aber die Basics beherrschen. Wer langfristig dabei bleibt, wird irgendwann in bessere Technik investieren wollen – aber am Anfang reicht oft schon ein gutes Mikrofon, ein Ringlicht und Know-how.
eMBIS: Welche Tools helfen?
Diana: Zum Recherchieren von Themen für YouTube arbeite ich mit KI-Tools wie ChatGPT. Und für alles rund um die YouTube-Performance empfehle ich TubeBuddy. Das Tool hilft bei Keywords, Tags, Thumbnails und Performance-Analyse. Es unterstützt bei der Konkurrenzanalyse, zeigt Optimierungspotenziale auf und hilft beim A/B-Testing von Thumbnails. Für Einsteiger ist das ein echter Gamechanger.
eMBIS: Was kostet besonders viel Zeit?
Diana: Die Themenfindung. Trotz 20 Jahren Moderation plane ich Bulletpoints vorab. Das sorgt für Struktur und Klarheit. Ich limitiere die Inhalte pro Video gezielt auf wenige, greifbare Aussagen. Das hilft nicht nur beim Drehen, sondern auch beim Schneiden. Denn je präziser das Konzept, desto weniger muss nachjustiert werden. Wer viel redet, braucht zusätzlich visuelle Unterstützung: Animationen, Grafiken, Kapitelmarken. Und ein Gespür dafür, wann’s reicht. Videos mit Überlänge ermüden schnell – auch wenn der Inhalt fachlich stimmt. Auch das Nachbearbeiten von langen Formaten oder das Zuschneiden für Social Media kann schnell zum Zeitfresser werden. Besonders wenn Inhalte mehrfach aufbereitet oder in Kurzclips umgewandelt werden sollen. Deshalb besser: Von Anfang an fokussieren, klar gliedern, Zeitrahmen planen. Gute Planung spart Zeit, Geld und Nerven – vor und hinter der Kamera.
eMBIS: Welche Formate bringen schnelle Sichtbarkeit auf YouTube?
Diana: Shorts. Sie werden vom Algorithmus gepusht. Besonders, wenn die ersten 24 Stunden viele Reaktionen bringen – also Kommentare, Likes oder Shares. Auch das Partnerprogramm hilft, um besser ausgespielt zu werden, denn YouTube belohnt Kanäle mit hoher Aktivität und Interaktion. Shorts sind perfekt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, spontane Themen aufzugreifen oder Trends zu bedienen. Sie eignen sich hervorragend, um neue Zielgruppen anzusprechen oder bestehende zu reaktivieren. Für kurzfristige Reichweite sind Shorts ideal, aber sie ersetzen keine Strategie. Sie sind ein Verstärker, kein Fundament. Eine nachhaltige YouTube-Strategie sollte Shorts gezielt integrieren – als Teil eines Content-Mixes, der auf Sichtbarkeit und Community-Bindung einzahlt.
eMBIS: Wie oft sollte ich auf YouTube posten?
Diana: Mindestens einmal pro Woche. Shorts und Langformate sind zwei verschiedene Produkte. Beide sollte man regelmäßig bespielen und beobachten, was besser funktioniert. Und: Lieber ein gutes Video pro Woche als drei mittelgute in zwei Tagen. Nachhaltigkeit zählt mehr als Tempo.
eMBIS: Wie messe ich die Performance auf YouTube?
Diana: Mit YouTube Analytics oder TubeBuddy. Watchtime, Absprungrate, Kommentare, Thumbnails – alles sagt etwas aus. Kapitel helfen, gezielt an interessante Stellen zu springen. Wichtig: Performance analysieren, auswerten, optimieren. Das heißt auch: Feedback ernst nehmen, Tests fahren, Learnings umsetzen. Nur wer misst, kann verbessern. Die Währung bei YouTube ist definitiv Watchtime.
eMBIS: Was ist dein To-Go-Tipp zum Start auf YouTube?
Diana: Kein Erfolg ohne Strategie. Ohne Plan, kein Kanal. Wer nur hochlädt, aber nicht reagiert, verliert. YouTube lebt vom Austausch, vom Dialog, von der Community. Es reicht nicht, Inhalte zu veröffentlichen – man muss auch zuhören, Feedback aufnehmen und aktiv in den Austausch gehen. Gerade in den ersten Wochen entscheiden Interaktion und Präsenz über die Sichtbarkeit. Kommentare beantworten, Fragen aufgreifen, Kritik annehmen und nutzen: Das alles gehört zum erfolgreichen Aufbau eines Kanals dazu. Es braucht Ausdauer, Ideen und die Bereitschaft, Fehler zu machen. Wer dranbleibt, wird belohnt – mit Sichtbarkeit, Vertrauen und im besten Fall: neuen Kundinnen und Kunden, die über den Content kommen und bleiben, weil sie den Mehrwert erkennen.
Fakten zu YouTube-Marketing
YouTube ist längst mehr als eine Plattform für Unterhaltung – es ist ein mächtiges Marketing-Tool. Unternehmen, die YouTube strategisch nutzen, steigern Reichweite, Sichtbarkeit und Vertrauen. Diese Fakten zeigen, warum YouTube-Marketing heute unverzichtbar ist.
Größte Videoplattform weltweit
YouTube erreicht monatlich über 2 Milliarden eingeloggte Nutzer und bietet Unternehmen eine enorme Reichweite.
Authentische Markenbindung
Gut gemachte Videos bauen Vertrauen auf, wirken persönlicher als klassische Werbung und stärken die Kundenbeziehung.
Suchmaschine Nr. 2
Nach Google ist YouTube die zweitgrößte Suchmaschine der Welt und damit ein zentraler Ort, an dem Kunden nach Lösungen suchen.
Langfristige Sichtbarkeit
Videos auf YouTube haben eine lange Lebensdauer, werden über Monate oder Jahre gefunden und bringen kontinuierlich Traffic. Und YouTube-Videos können in der Google-Suche ranken und so die Sichtbarkeit der gesamten Marke erhöhen.
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