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TREFF.PUNKT. Marketing · 10.11.2025 · mit Matthias Duschner

KI-Bilder im Onlinemarketing: Zahlt sich KI-Bildgenerierung wirklich aus?

Jetzt abspielen (31Min.)
Podcast-Cover: TREFF.PUNKT Marketing Folge 36 - Bild mit den Moderatoren Sabine und Markus

Erscheinungsdatum: 

Folge: 36

Thema: Zahlt sich die KI-Bildgenerierung im Marketing wirklich aus?

Hosts: Markus Bockhorni, Sabine Saldana Bravo

Im Gespräch mit: Matthias Duschner kombiniert als Fotograf und Kommunikationswissenschaftler Theorie und Praxis. Er weiß wie KI-Bilder Marken stärken oder schwächen können.

Podcast und Interview mit Matthias Duschner

Profilbild unseres Trainers Matthias Duschner
Zu Gast in dieser Folge: Matthias Duschner

In dieser Folge geht es um ein heiß diskutiertes Thema: Künstliche Intelligenz in der Bilderstellung. Unser Gast Matthias Duschner ist Experte für visuelle Kommunikation und zeigt, wie Sie mit KI starke Bilder für Ihr Marketing erstellen können.

Er erklärt, wann ein Bild als KI-generiert gilt, welche Tools dabei helfen und worauf Sie beim sogenannten Prompting achten sollten. Außerdem erfahren Sie, wie Sie typische Fehler vermeiden und welche Fragen Sie sich vor dem Erstellen eines KI-Bildes stellen sollten.

Sein wichtigster Punkt: Egal ob echtes oder KI-Bild – entscheidend ist die Wirkung.
Hören Sie rein und erfahren Sie, wie Präzision, Klarheit und Wissen Ihr nächstes Bild zum Wow-Moment machen!

Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen

  • Wann gilt ein Bild als KI-generiert?
  • Welchen Mehrwert bieten KI-Bilder im Vergleich zu klassischen Stockfotos?
  • In welchen Marketing-Bereichen lohnt sich der Einsatz von KI-Bildern und wo eher nicht?
  • Was macht ein gutes KI-generiertes Bild aus?
  • Welches Vorwissen ist nötig, um mit KI-Bildgeneratoren sinnvoll zu arbeiten?
  • Wie viel Zeit und Geld kostet es, bis ein gutes KI-Bild entsteht?
  • Welche Fehler und Stolperfallen gibt es bei der Arbeit mit KI-Tools?
  • Wer sollte im Marketing-Team die Bildqualität beurteilen?
  • Wie sicher bewegen sich Unternehmen bei ethischen und rechtlichen Fragen?
  • Wie verändert KI den kreativen Prozess im Marketing?
  • Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich KI-Bildgenerierung wirklich lohnt?

Diese Episode auf YouTube anhören

Experteninterview mit Matthais Duschner: KI-Bilder im Onlinemarketing

KI-Bilder statt Fotoshootings? Für Fotograf und eMBIS-Trainer Matthias Duschner ist das längst gelebte Praxis. Im Interview erklärt er, wie Künstliche Intelligenz die Bildwelt verändert, warum wir Authentizität neu denken müssen und welches Know-how entscheidend ist, um wirklich gute KI-Bilder zu generieren. Dabei spricht er über Chancen, Risiken und darüber, warum kreatives Denken wichtiger bleibt als jedes Tool.

eMBIS: Matthias, wann spricht man eigentlich von einem KI-generierten Bild?

Matthias: Man spricht von einem KI-generierten Bild, wenn ein Bild mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt wurde. Die KI hat gelernt, wie Bilder aufgebaut sind, wie Motive angeordnet werden und nutzt dieses Wissen, um Neues zu kreieren. Dabei analysiert sie Abertausende visueller Elemente, kombiniert Formen, Farben, Kompositionen und Lichtstimmungen auf Basis erlernter Muster. Sie versteht, welche Perspektiven Emotionen auslösen und wie sich bestimmte Bildelemente gegenseitig verstärken. Spannend ist, dass sie dabei typische Muster reproduziert: Ein Beispiel sind Weingläser – weil sie in den Trainingsdaten fast immer halbvoll vorkommen, generiert die KI auch meist halbvolle Weingläser.

eMBIS: Welchen Mehrwert bieten KI-generierte Bilder gegenüber Stockfotos?

Matthias: Ein Stockfoto mit einem KI-generierten Bild zu vergleichen ist ungefähr genauso, als wenn man eine Dose Ravioli mit 5-Gänge Sternenmenü vergleicht. KI-Fotos bieten viel, viel, viel mehr. Sie sind unfassbar schnell individualisierbar, können an die Corporate Identity und an Zielmärkte angepasst werden. Die meisten Stockfotos wirken ja sehr amerikanisch. Das passiert mit einem KI-generierten Bild nicht.

eMBIS: Wo lohnt sich der Einsatz von KI-Bildern besonders?

Matthias: Ob für Mock-ups, Produktvisualisierungen oder Imagekampagnen – KI-Bilder sind schnell, günstig und flexibel. Grenzen gibt es kaum noch, denn Authentizität wird ohnehin zunehmend anders verstanden: Fotos sind schon lange keine Beweise für Wirklichkeit mehr, sondern Kommunikationsmittel. KI-Fotos werden diesen Wandel nur beschleunigen. Außerdem kann ich mit KI-Bilder Ideen kostengünstig testen und probieren, ob sie überhaupt wirken.

eMBIS: Was unterscheidet gute KI-Bildern von lieblos erstellten Bildern?

Matthias: Gute KI-Bilder brauchen klare Vorstellungen und präzise Anweisungen. Wer nicht weiß, was er will, bekommt Zufallsergebnisse. Ein häufiger Fehler: zu allgemein oder widersprüchlich formulierte Prompts. Oder zu wenig Geduld. Denn wirklich gute Bilder entstehen erst, wenn man ausprobiert, verändert und neu kombiniert. Wenn ich diese Vorstellung habe, brauche ich dann natürlich das Wissen welches Tool, welche App setzt das am besten um. Viele tippen einfach einen Satz ein und sind zufrieden. Doch das reicht nicht.

eMBIS: Was braucht es, um die Tools gezielt zu nutzen?

Matthias: Es gibt nicht das eine beste Programm, sondern viele Spezialisten für unterschiedliche Aufgaben. Midjourney, Flux, ChatGPT oder Google Imagen – jedes funktioniert ein bisschen anders. Midjourney liefert oft die ästhetischsten Ergebnisse, Flux ist stärker bei realistischen Szenen, ChatGPT punktet mit präziser Steuerung durch Spracheingaben. Wer sich mit Begriffen wie Lichtstimmung, Tiefenschärfe oder Perspektive auskennt, kann viel gezielter steuern, was am Ende herauskommt. Auch der Stil spielt eine Rolle: Wenn du Begriffe wie „im Stil von Peter Lindbergh“ oder „Brutalismus-Architektur“ nennst, erkennt die KI sofort, was du meinst. Das Ziel ist, die KI so anzusprechen, dass sie nicht nur versteht, was du willst, sondern auch, wie du es meinst – dann werden die Ergebnisse richtig gut.

eMBIS: Welche Bild-Tools empfiehlst du aktuell?

Matthias: Ich arbeite gern mit Flux und Midjourney. Beide liefern tolle Resultate, gerade im Marketingbereich. Flux ist ein relativ neues Tool mit beeindruckender Detailgenauigkeit – besonders bei Gesichtern, Stoffen oder Oberflächen. Midjourney dagegen punktet mit einem kreativen, fast künstlerischen Stil, der sich perfekt für Kampagnen oder Storytelling eignet. Beide Tools sind kreativ, vielseitig und vergleichsweise einfach zu bedienen. Es lohnt sich, mit beiden zu experimentieren, um herauszufinden, welches besser zum eigenen Stil passt.

eMBIS: Wie lange dauert es, bis ein gutes KI-Bild entsteht?

Matthias: Schneller, als viele denken. Ein halber Tag reicht oft, um ein paar richtig gute Motive zu generieren – wenn du weißt, was du willst. Ein Fotoshooting mit Location, Models und Nachbearbeitung dauert deutlich länger. Außerdem kannst du Prompts wiederverwenden und anpassen, um Bildserien im gleichen Stil zu erzeugen.

eMBIS: Was sind die häufigsten Stolperfallen?

Matthias: Das größte Problem: ungenaue Prompts. Wenn du sagst „mach mir ein stimmungsvolles Bild“, kann das alles heißen – von Sonnenuntergang bis Nebelwiese. Präzision ist alles: Du musst erklären, was du mit „stimmungsvoll“ meinst. Ist es hell, dunkel, ruhig, dramatisch? Gibst du der KI keine klaren Hinweise, interpretiert sie nach eigenen Mustern. Auch die Reihenfolge deiner Angaben zählt, denn sie beeinflusst, welche Elemente die KI zuerst gewichtet. Wer Begriffe wie Licht, Farbe oder Perspektive durcheinanderbringt oder widersprüchliche Angaben macht, bekommt verzerrte Ergebnisse. Wichtig ist, dass die Fachbegriffe stimmen und sich die Angaben logisch ergänzen – sonst erkennt die KI den Zusammenhang nicht richtig.

eMBIS: Woran erkenne ich ein gutes KI-Bild?

Matthias: Ein gutes Bild erkennst du nicht an der Technik, sondern an der Wirkung. Es muss das Gefühl transportieren, das du beabsichtigst. Wenn sich deine Zielgruppe davon angesprochen fühlt, ist das Bild gelungen. Für mich zählt nicht die technische Perfektion, sondern die emotionale Wirkung. Auch unscharfe Bilder können großartig sein – wenn sie etwas ausdrücken, was scharfe Bilder nicht zeigen könnten. Entscheidend ist, ob das Bild beim Betrachter etwas auslöst. Und genau das kannst du mit KI wunderbar testen: Erstelle verschiedene Varianten, hole dir Rückmeldungen und vergleiche die Reaktionen deiner Zielgruppe. So findest du heraus, welche Bildsprache funktioniert und welche nicht.

eMBIS: Wie steht es um Urheberrecht und Ethik?

Matthias: Rechtlich ist noch vieles im Fluss. Grundsätzlich gilt: Je individueller du promptest, desto sicherer bist du unterwegs. Wenn du deine eigene Farbwelt nutzt und deine CI einhältst, sind Ähnlichkeiten mit bestehenden Bildern unwahrscheinlich. Natürlich darfst du keine Prompts verwenden, die auf reale Personen oder geschützte Logos zielen – das bleibt tabu.

eMBIS: Wie beeinflusst KI deine Arbeit als Fotograf und Trainer?

Matthias: Für mich ist KI einfach der nächste Schritt. Früher war’s die Dunkelkammer, dann Photoshop – heute ist’s die KI. Das Werkzeug ändert sich, aber das Denken bleibt gleich. Ich arbeite weiter mit Bildkomposition, Licht und Wirkung, nur eben mit neuen Mitteln. Für mich steht immer im Vordergrund: Was löst das Bild beim Betrachter aus? KI ist dabei ein weiteres Werkzeug, das uns neue kreative Möglichkeiten eröffnet. Ich sehe sie als Chance, noch gezielter zu gestalten und Kundinnen und Kunden mehr Varianten zu zeigen, ohne jedes Mal ein komplettes Shooting planen zu müssen. Gerade für Kampagnen oder Entwürfe lässt sich so viel schneller testen, welche Richtung funktioniert.

eMBIS: Auf den Punkt: Was braucht es für gute KI-Bilder?

Matthias: Vier Dinge: ein klares Ziel, Wissen über das Tool, Wissen über das Motiv und über die Zielgruppe. Wenn du das kombinierst, bekommst du starke Bilder mit Wirkung.

Fakten zu KI KI-Bildern im Onlinemarketing

Im modernen Marketing gewinnt die generative Bild-KI zunehmend an Bedeutung: Sie erlaubt es, Visuals schnell, flexibel und kostenbewusst zu erstellen. Damit verbindet sich die Chance, Ihre Markenbotschaft visuell stark umzusetzen – doch gleichzeitig gilt es, Qualitäts-, Zielgruppen- und Ethik-Fragen im Blick zu behalten.

Für Marketing-Verantwortliche ist es deshalb entscheidend, dass sie sowohl die technischen Möglichkeiten als auch die strategischen Implikationen verstehen.

  • Zeit- und Kosteneinsparung

    KI-Bilder ermöglichen eine erhebliche Zeit- und Kosteneinsparung, da Produktions- und Fotoprozesse beschleunigt und automatisiert werden können.

  • Zielgruppe und Kampagnenziele

    Durch gezieltes Prompting lassen sich KI-Bilder exakt auf Ihre Zielgruppe und Ihre Kampagnenziele ausrichten, was die Bildwirkung deutlich erhöht.

  • Klare Marken- und Bildsprache

    Eine klare Marken- und Bildsprache bleibt unverzichtbar: KI erzeugt Bilder, aber die konsistente visuelle Identität muss weiterhin manuell gepflegt werden.

  • Qualität und Authentizität sind kritisch

    Wenn KI-Bilder unnatürlich wirken oder Zielgruppen nicht überzeugen, kann das Glaubwürdigkeit kosten.

  • Verantwortungsbewusster Einsatz

    Themen wie Urheberrecht, Fairness und Transparenz spielen bei KI-Visuellen eine steigende Rolle und sollten in Ihrer Marketingstrategie berücksichtigt werden.

Weiterführende Informationen

Weitere Episoden aus dem eMBIS Podcast: