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TREFF.PUNKT. Marketing · 24.11.2025 · mit Ellen Marx

Wie verändert KI das Social Media Marketing?

Jetzt abspielen (34 Min.)
Podcast-Cover: TREFF.PUNKT Marketing Folge 37 - Bild mit den Moderatoren Sabine und Markus

Erscheinungsdatum: 

Folge: 37

Thema: Wie verändert KI das Social Media Marketing?

Hosts: Markus Bockhorni, Sabine Saldana Bravo

Im Gespräch mit: Ellen Marx ist Digital-Marketing-Expertin mit internationalem Studium und jahrelanger Praxis in Agentur- und Mittelstandsprojekten. Sie zeigt, wie aus Ideen wirkungsvolle Maßnahmen werden.

Podcast und Interview mit Ellen Marx

Profilbild unserer Trainerin Ellen Marx
Zu Gast in dieser Folge: Ellen Marx

KI verändert gerade viele Bereiche im Marketing. Auch das Social-Media-Marketing. In dieser Folge von TREFF-PUNKT.Marketing spricht Ellen Marx über diese Veränderung. Ellen ist Fach-Frau für Digital-Marketing. Sie zeigt Ihnen in einfachen Schritten den ganzen Social-Media-Prozess. Von der Idee bis zur Auswertung. Für jede Phase nennt sie ein gutes Werkzeug.

So sehen Sie schnell: KI kann viel. KI kann helfen. Aber KI hat Grenzen. Ellen erklärt, wie Sie KI richtig füttern. Sie erklärt auch, was Sie auf keinen Fall der KI geben sollten. Viele klare Tipps. Viele Beispiele.

Eine Folge mit viel Mut zum Ausprobieren. Hören Sie gern rein.

Worüber wir in dieser Podcast-Episode sprechen

  • Was verändert KI im Social-Media-Marketing?
  • Welche Aufgaben übernimmt KI heute schon zuverlässig?
  • Was kann KI noch nicht gut leisten?
  • Welche Aufgaben sollen in menschlicher Hand bleiben?
  • Wie entsteht ein Social-Media-Post mit Hilfe von KI?
  • Wo hilft KI im Community-Management?
  • Wie unterstützt KI bei Auswertungen und beim Reporting?
  • Warum sind klare KI-Guidelines wichtig?
  • Welche neuen KI-Trends kommen im Social Media?
  • Wie starten Teams mit KI, ohne sich zu überfordern?

Diese Episode auf YouTube anhören

Experteninterview mit Ellen Marx: KI im Social Media Marketing

Künstliche Intelligenz revolutioniert das Social Media Marketing – doch Erfolg stellt sich nur ein, wenn Teams verstehen, wie sie KI richtig einsetzen. Ellen Marx, Digital-Marketing-Expertin mit internationalem Background, erklärt im Gespräch mit uns, wie sich Prozesse verändern, wo KI an Grenzen stößt und warum menschliche Verantwortung unverzichtbar bleibt. Beispielhaft spielt sie hierfür den kompletten Social-Posting-Prozess einmal mit uns durch: Phase für Phase mit den jeweils passenden Tools.

eMBIS: Ellen, KI verändert das Social Media Marketing grundlegend. Worin genau besteht die Veränderung?

Ellen: KI beeinflusst heute den gesamten Social Media Prozess – von der Strategie über die Content-Erstellung bis hin zur Analyse und zum Community Management. Sie ist nicht nur ein Tool für einzelne Aufgaben, sondern verändert die Arbeitsweise insgesamt. In der Strategie hilft sie beim Brainstorming und der Themenfindung, bei der Content-Erstellung unterstützt sie mit Text- und Bildgenerierung, und auch in der Analysephase lassen sich Daten mit KI schneller auswerten. Natürlich ist das alles noch im Aufbau, aber der Einfluss auf den gesamten Prozess ist bereits deutlich spürbar.

eMBIS: Welche Aufgaben kann KI aktuell besonders zuverlässig übernehmen?

Ellen: Besonders gut funktioniert der Einsatz von KI im Bereich Strategie und Content-Erstellung. Bei der Themenfindung helfen Tools wie Notion AI, indem sie Ideen liefern und Recherchen unterstützen. Für die Texterstellung ist ChatGPT schon sehr weit, wenn man Projekte sauber anlegt und die KI gezielt mit Unternehmensdaten und Stilvorgaben füttert. In der Content Creation – also bei Bildern und Videos – gibt es ebenfalls leistungsfähige Tools. Bei Videos ist die Qualität mittlerweile sehr hoch, bei Bildern hängt sie stark vom Tool und der Preisklasse ab. Gerade bei günstigeren Tools erkennt man oft immer noch, ob ein Bild mit KI erstellt wurde.

eMBIS: Und wo stößt KI an ihre Grenzen?

Ellen: Ganz klar im Community Management und bei der Interpretation von Emotionen. KI kann Ironie, Humor oder Kritik kaum richtig einordnen. Wenn sie auf Kommentare automatisch reagiert, kann das schnell nach hinten losgehen. Deshalb sollte man solche Prozesse niemals vollständig der KI überlassen – insbesondere bei Shitstorms oder negativen Kommentaren. Auch bei der Datenanalyse gilt: KI kann zwar Zahlen aufbereiten, aber nicht bewerten, wie diese für das Unternehmen einzuordnen sind. Hier ist menschliche Interpretation entscheidend, weil Trends sich schnell ändern und die KI mit dieser Dynamik oft nicht Schritt hält.

eMBIS: Der „Human in the Loop“ bleibt also unerlässlich. Oder gibt es schon Bereiche, in denen du KI eigenständig arbeiten lassen würdest?

Ellen: Vielleicht teilweise, zum Beispiel in der Textproduktion. Wenn die KI gut trainiert ist – also Tonalität, Zielgruppen und Kommunikationsstil kennt – kann sie zuverlässig Texte liefern. Die Vorbereitung ist entscheidend: Wer die KI richtig füttert, erhält qualitativ hochwertige Ergebnisse. Trotzdem sollte man die Resultate prüfen. Bei Videos oder komplexen Inhalten bleibt die menschliche Kontrolle notwendig. Ganz ohne Nachbearbeitung funktioniert es nicht, weder beim Text noch bei visuellen Formaten.

eMBIS: Welche Tools empfiehlst du für den Einsatz von KI im Social Media Marketing?

Ellen: Für die Themenfindung ist Notion AI besonders nützlich, weil es Kreativität und Struktur verbindet. Für Texte sind ChatGPT oder Jasper AI geeignet, sofern Unternehmen klare Regeln und Grenzen definieren. Bei der visuellen Gestaltung kann Canva AI helfen – es ist kostengünstig und leicht verständlich. Für fortgeschrittene Nutzer ist VEO 3 von Google spannend, wenn es um hochwertige Videoproduktion geht. Und zur Automatisierung eignet sich Predis AI, um Texte zu prüfen, Hashtags zu bewerten und Postings vorzubereiten. Für Analysen reichen oft die eigenen Insights von Meta oder LinkedIn. 

eMBIS: Stichwort Personalisierung – Inwieweit kann KI helfen, Zielgruppen besser zu verstehen?

Ellen: KI ermöglicht eine sehr viel tiefere Analyse von Zielgruppen. Sie erkennt, welche Themen, Formate oder Tageszeiten besonders gut funktionieren. Dadurch können Inhalte individueller und relevanter gestaltet werden. Besonders spannend ist, dass KI nicht nur auf demografische Daten schaut, sondern Verhaltensmuster erkennt – etwa, wie sich Nutzer über verschiedene Plattformen hinweg verhalten. Diese Einblicke helfen, Kampagnen präziser auszurichten und Inhalte passgenauer zu gestalten. Gleichzeitig bleibt das Gespür für Menschen entscheidend, um Daten richtig zu interpretieren.

eMBIS: Wie sieht der komplette Social Media Prozess mit KI-Unterstützung aus?

Ellen: Im Prinzip startet der Einsatz von KI im Strategieprozess, unterstützt dann beim Brainstorming und der Themenauswahl, erstellt erste Entwürfe für Texte und Visuals und liefert anschließend Analysen. Der Prozess lässt sich in vier Hauptphasen gliedern: Themenplanung, Content-Erstellung, Veröffentlichung und Auswertung. In jeder Phase kann KI Effizienz schaffen – aber nur, wenn Teams wissen, wo ihre Stärken und Grenzen liegen. KI liefert Vorschläge, Menschen treffen Entscheidungen.

eMBIS: Wie zuverlässig ist KI bei der Analyse und Messung von Social Media Aktivitäten?

Ellen: KI kann Trends und Muster erkennen, etwa Interaktionszeiten oder Reichweitenverläufe. Sie erkennt Ausreißer und saisonale Schwankungen und kann Prognosen erstellen. Allerdings arbeitet sie immer auf Basis vergangener Daten – wenn sich Algorithmen oder Nutzerverhalten ändern, ist der Mensch schneller in der Reaktion. Zudem neigt KI dazu, Daten zu vereinfachen. Deshalb ist die Kombination aus KI-Analyse und menschlichem Verständnis der Schlüssel. KI liefert den Überblick, Menschen liefern die richtige Interpretation.

eMBIS: Wie wichtig sind klare KI-Guidelines für Unternehmen?

Ellen: Absolut notwendig! KI-Guidelines sind eigentlich die Grundvoraussetzung. Unternehmen sollten definieren, wo und wie KI eingesetzt wird, welche Inhalte automatisiert entstehen dürfen und welche Kennzeichnungspflichten bestehen. Auch rechtliche Aspekte spielen eine Rolle: In Deutschland und der EU gelten klare Richtlinien für den KI-Einsatz. Besonders bei Bildern und Videos ist Transparenz wichtig. Wenn Beiträge KI-generiert sind, sollten sie gekennzeichnet werden. Fehlende Kennzeichnung kann nicht nur das Vertrauen der Community schädigen, sondern auch dazu führen, dass Accounts in den Plattform-Algorithmen abgestraft werden.

eMBIS: Und wo geht die Reise hin? Wie verändert KI zukünftig die Arbeit in Social Media Teams?

Ellen: In Zukunft werden Social-Media-Teams nicht weniger, sondern anders arbeiten. Viele Aufgaben, die heute noch manuell erledigt werden, werden automatisiert ablaufen. KI unterstützt bei wiederkehrenden Tätigkeiten und verschafft mehr Raum für strategische und kreative Arbeit. Dafür braucht es jedoch Wissen und klare Prozesse. Wer versteht, wie KI funktioniert und sie gezielt einsetzt, wird effizienter und kann qualitativ hochwertigere Inhalte liefern. Die Verantwortung bleibt aber beim Menschen – er entscheidet, welche Ergebnisse übernommen werden und wie sie in die Kommunikation einfließen. KI ist kein Ersatz für menschliche Intuition, sondern ein Werkzeug, das die Arbeit erleichtert und neue Perspektiven eröffnet.

Fakten zu KI im Social Media Marketing

Künstliche Intelligenz (KI) rückt im Social Media Marketing zunehmend in den Fokus. Sie übernimmt nicht nur einfache Aufgaben, sondern beeinflusst den gesamten Prozess – von der Ideenfindung über die Content-Erstellung bis zur Analyse. Weil Social Media so daten- und inhaltsgetrieben ist, eröffnen sich mit KI neue Effizienzpotenziale, neue Formen der Personalisierung und zugleich neue Anforderungen an Authentizität und Kontrolle.

  • Automatisierung von Routineaufgaben

    KI kann Beiträge planen, Texte generieren oder Hashtags vorschlagen und entlastet so Marketing-Teams.

  • Personalisierte Inhalte

    Dank KI-Analysen lassen sich Zielgruppen genauer verstehen und Inhalte gezielter ausspielen.

  • Human in the Loop

    KI liefert Tempo, aber der Mensch sorgt für Kontext und Qualität. Eine komplett KI-gesteuerte Kommunikation kann unerwünschte Ergebnisse produzieren.

Weiterführende Informationen

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